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Gewählte Publikation:

Rahm, K.
Biomarker und ihr prädiktiver Wert auf kardiovaskuläres Risiko nach Nierentransplantation.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Deak Andras Tamas
Rosenkranz Alexander
Altmetrics:

Abstract:
Chronische Niereninsuffizienz (CKD) und Nierentransplantation (NTX) sind mit stark erhöhtem kardiovaskulärem Risiko assoziiert und sind eine der Haupttodesursachen mit funktionierendem Graft. Deshalb ist eine genaue Untersuchung der Patienten und Patientinnen vor als auch nach NTX von enormer Bedeutung. In diesem Rahmen werden auch routinemäßig Laborwerte bestimmt, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Es wurde eine retrospektive Analyse der Laborwerte durgeführt, in der Werte, die vor und nach NTX routinemäßig erhoben werden, genauer analysiert worden sind. Das Ziel war Laborparameter zu identifizieren, die möglicherweise einen prädiktiven Wert auf kardiovaskuläres Risiko haben. Als kardiovaskulärer Endpunkt wurde ein Major Adverse Cardiac Event (MACE) definiert. Hierfür wurden in einer retrospektiven Analyse alle erwachsenen Patienten und Patientinnen (N=502), die zwischen 2003 und 2014 am LKH Graz transplantiert wurden, einbezogen. Zu einer bezüglich Demographie, Komorbiditäten und kardiovaskulärer Risikofaktoren bereits gut charakterisierten Studienpopulation wurden Laborparameter zu vier verschiedenen Zeitpunkten erhoben: erstes Labor zu einem Zeitpunkt vor NTX (t1), erstes ambulantes Labor nach NTX (t2), 52 +/- 8 Wochen nach NTX (t3), 104 +/- 8 Wochen nach NTX (t4). Es wurden zu t1 folgende Parameter erhoben: Troponin T, Cholesterin, HDL, LDL, Triglyceride. Zudem wurden zu allen 4 Zeitpunkten (t1-t4) folgende Werte erhoben: Kreatinin, Harnstoff, GFR, Phosphat, Albumin, HBa1c, CRP, PTH, ACR. Die Gewinnung der Daten erfolgte aus dem Dokumentationssystem des LKH Graz (MEDOCS) und den Patienten -und Patientinnen Akten. Schlechteres kardiovaskuläres Outcome zeigte sich bei Patienten und Patientinnen mit schlechterer Nierenfunktion im ersten Jahr nach NTX. Zudem auch bei Patienten und Patientinnen mit vermehrter Albuminurie. Des Weiteren war das CV Outcome schlechter bei höheren Troponinwerten vor NTX. Zudem fand sich ein Unterschied im PTH im ersten Jahr nach NTX und scheint eine Rolle im kurzfristigen kardiovaskulären Outcome zu haben. Die Studienlage hierzu ist sehr heterogen bzw. mit unserer Studie nicht vergleichbar, sodass weitere Untersuchungen notwendig sind. Die Ergebnisse müssen zusätzlich vor dem Hintergrund gesehen werden, dass es sich um eine retrospektive Arbeit handelt und die MACE-Inzidenz mit 43 sehr gering ist. Zudem sollte beachtet werden, dass sich die beiden Gruppen auch bezüglich Alter, Dialysedauer und Komorbiditäten unterscheiden und auch dies viele der Unterschiede erklären könnte. Hier sind weitere Studien nötig, um die Bedeutung des PTH für das kurzfristige kardiovaskuläre Outcome final zu klären.

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