Gewählte Publikation:
Fischer, S.
Fäkale Mikrobiotatransplantation von Personen mit bipolarer Störung in mit Antibiotika behandelte C57Bl/6N Mäuse.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Karl-Franzens-Universität Graz / Technische Universität Graz; 2020. pp.104.
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Farzi Aitak
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Reininghaus Eva
- Altmetrics:
- Abstract:
- Bekannt ist, dass die Darm-Hirn-Achse einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf eine Reihe von psychischen Erkrankungen hat. Durch einen Eingriff in die Zusammensetzung der Darmbakterien kann dieser erforscht werden. Dafür kann eine fäkale Mikrobiotatransplantation (FMT) verwendet werden. In Tiermodellen konnten so Symptome verschiedener Erkrankungen hervorgerufen werden. Um den Einfluss von Darmbakterien bei Menschen mit einer bipolaren Störung verstehen zu können, wurde eine fäkale Mikrobiotatransplantation mit Stuhl bipolarer Personen durchgeführt. Für die fäkale Mikrobiotatransplantation wurden Proben einer gesunden Kontrollperson sowie von bipolaren Personen, von der sich eine in einer hypomanen und die andere sich in einer gemischten Episode befindet, verwendet. Die Stuhlproben wurden mit einer rektalen Sonde in C57Bl/6N Mäuse, die im Vorhinein mit Antibiotika behandelt worden waren, übertragen. Im Anschluss wurden Verhaltenstests nach der FMT durchgeführt und die Leistung der Mäuse verglichen. Zusätzlich wurden vor und nach der FMT die Stuhlproben einer Mikrobiomanalyse unterzogen, um klären zu können, ob durch die Übertragung von Darmmikrobiota bipolarer Personen bei Mäusen Symptome ausgelöst werden können, die einer bipolaren Störung entsprechen. Der Großteil der Darmmikrobiota konnte der Mikrobiomanalyse zufolge in den Darm der Tiere übertragen werden. Die Verhaltenstests zeigten aber bei den Mäusen, unabhängig ihres Donors, keine Verhaltensauffälligkeiten, die typisch für eine bipolare Störung sind. Aus den Ergebnissen kann abgeleitet werden, dass die Darmmikrobiota von Personen mit einer bipolaren Störung keinen direkten Effekt auf die Pathologie der bipolaren Störung hat. Der Versuchsaufbau sollte mit einem angepassten Verfahren erneut durchgeführt werden, um eine optimale fäkale Mikrobiotatransplantation zu erreichen.