Gewählte Publikation:
Hoeller, V.
Pilotstudie zu multidisziplinärem Assessment bei TAVI PatientInnen.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 53
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Höller Viktoria
- Betreuer*innen:
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Baranyi Andreas
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von Lewinski Dirk
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Die Aortenklappenstenose ist die häufigste Klappenerkrankung Europas und durch transfemoralen Ersatz der Aortenklappe insbesondere bei RisikopatientInnen sehr gut behandelbar. Da diese Erkrankung eng mit geriatrischen Symptomen, Depression und inflammatorischen Prozessen verknüpft ist, war es Ziel dieser Pilotstudie diese Symptome in einem PatientInnenkollektiv vor TAVI zu dokumentieren und etwaige Zusammenhänge dieser zu analysieren. Zusätzlich sollte ein stationäres Assessment unmittelbar vor und nach der Implantation einen Einfluss dieser auf die Psyche hinsichtlich Depression und Angst zeigen. 6 Monate nach erfolgreichem Klappenersatz wurden diese Daten erneut erhoben, um Veränderungen aufzuzeigen.
Methode: Bei 18 PatientInnen wurde vor geplanter TAVI eine internistische Untersuchung inklusive Laboranalyse gemacht, ein geriatrisches Assessment mittels standardisierter Tests zur Lebensqualität, Mobilität, Selbstversorgung und kognitiver Fähigkeit erhoben sowie eine umfassende psychiatrische Untersuchung depressiver und ängstlicher Symptomatik durchgeführt. Von diesen konnten 11 ein halbes Jahr nach dem Eingriff reevaluiert werden. Wenige Tage vor und nach TAVI wurden die PatientInnen zusätzlich psychiatrisch untersucht, um einen direkten Einfluss des Eingriffs auf Depression und Angst festzustellen.
Ergebnisse: In der Follow-up-Untersuchung von 11 PatientInnen 6 Monate nach TAVI zeigte sich in mehreren Tests sowohl eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität als auch eine signifikante Verminderung der depressiven Symptomatik und der Inflammation im Vergleich zum Ausgangswert 2 Wochen vor TAVI. Ein unmittelbarer Einfluss des Eingriffs selbst auf Depression und Angst konnte nicht nachgewiesen werden. In der Korrelationsanalyse konnte ein Zusammenhang zwischen Depression und Lebensqualität, und zwischen posttraumatischer Angstsymptomatik, dem Ausprägungsgrad der Aortenstenose und Parametern der Gebrechlichkeit nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Es existiert ein Zusammenhang zwischen Parametern der Aortenstenose, Lebensqualität und Depression, die sich nach erfolgter TAVI verbessern. Aufgrund der kleinen Studienpopulation und der starken Reduktion dieser in der Follow-up-Untersuchung, müssen weiterführende Forschungen erfolgen, um Aussagen über weitere Zusammenhänge treffen zu können.