Gewählte Publikation:
Gusenbauer, S.
Schilddrüsenparameter zum Zeitpunkt der Geburt von Frauen mit und ohne Polyzystischem Ovar Syndrom (PCOS) und ihren Kindern – Vergleich und Analyse des perinatalen Outcomes.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 68
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kollmann Martina
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- Abstract:
- Einleitung: Frauen mit Polyzystischem Ovar Syndrom (PCOS) zeigen im Vergleich zu Frauen ohne PCOS häufiger eine Dysfunktion der Schilddrüse. Dieses Phänomen lässt einen engen Zusammenhang dieser beiden Krankheitsbilder vermuten. Da für Frauen mit PCOS die Erfüllung des Kinderwunsches oftmals zur Herausforderung wird, eine Schwangerschaft häufiger mit Komplikationen verbunden ist und sich die Schilddrüse ebenfalls auf die Reproduktionsfähigkeit junger Frauen auswirkt, steht die Schilddrüsenfunktion sowie ihre Auswirkung auf die Schwangerschaft von PCOS Frauen im Zentrum der Aufmerksamkeit dieser Arbeit. Das Ziel der Arbeit ist, mögliche Unterschiede der Schilddrüsenparameter von Frauen mit PCOS und ohne PCOS und deren Kindern darzustellen, zu schauen wie mütterliche Werte und kindliche Werte korrelieren, sowie den Einfluss der Schilddrüsenparameter auf das Schwangerschaftsoutcome (mütterliches und kindliches Outcome) aufzuzeigen.
Material und Methoden: Es werden Daten eines bereits bestehenden Datensatzes, einer im Zeitraum zwischen März 2013 und Dezember 2015 laufenden, prospektiven Kohortenstudie, an der 79 schwangere Frauen mit PCOS gemäß den ESHRE/ASRM 2003 Kriterien und 354 schwangere Frauen ohne PCOS, ab einem Mindestalter von 18 Jahren beteiligt waren, bearbeitet und analysiert.
Ergebnis: Beim Vergleich der Schilddrüsenparameter (TSH, fT4, fT3, TPO-Ak) von PCOS Frauen mit nicht-PCOS Frauen konnten bei PCOS Frauen signifikant (p=0.001) höhere TPO-Ak Spiegel sowie signifikant (p=0.005) niedrigere fT3 Spiegel festgestellt werden. Ebenfalls präsentierte sich der TPO-Ak Spiegel beim Vergleich der Schilddrüsenparamter (TSH, fT4, fT3 TPO-Ak) von PCOS Kindern (Kinder geboren von PCOS Frauen) mit nicht-PCOS Kindern als signifikant (p=0.049) erhöht. Eine signifikante Korrelation zwischen mütterlichen und kindlichen Werten konnte bei der PCOS Kohorte vor allem für die TPO-Ak als auch für das fT4 sowie bei der nicht-PCOS Kohorte für TPO-AK, fT4 und fT3 ermittelt werden. PCOS Frauen wiesen im Vergleich zu nicht-PCOS Frauen eine höhere Komplikationsrate auf. Ein signifikanter Einfluss der Schilddrüsenparameter auf die Komplikationsrate konnte anhand dieser Studie weder für mütterliches noch kindliches Outcome nachgewiesen werden.
Conclusio: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen eine erhöhte Prävalenz von TPO-Ak bei PCOS Frauen und Kindern von PCOS Frauen. Ein signifikanter Einfluss der Schilddrüsenparameter auf die Komplikationsrate konnte anhand dieser Studie weder für mütterliches noch kindliches Outcome nachgewiesen werden.