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Gewählte Publikation:

Thierry, S.
Die Auswirkungen einer erhöhten Blutdruckamplitude auf den klinischen Outcome nach TAVI.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2020. pp. 103 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
von Lewinski Dirk
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Aortenklappenstenose stellt die häufigste Herzklappenerkrankung der westlichen, industrialisierten Welt dar. Ursprünglich stellte der chirurgische Aortenklappenersatz die Therapie der Wahl dar, allerdings mit der Einschränkung, dass viele Patientinnen und Patienten als inoperabel galten und somit nur einer konservativen Therapie zugeführt werden konnten. In den letzten Jahren konnten gute Ergebnisse für den perkutanen Aortenklappenersatz, sowohl in Hoch-, Intermediär-, und Niedrigrisko-Gruppen erzielt werden. Prädikatoren für ein schlechteres klinisches Outcome sind aber weiterhin noch weitgehend unklar. Methoden: Anhand einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Ergebnisse von 211 Patientinnen und Patienten erfasst, welche in den Jahren 2016 bis 2018 einen perkutanen Aortenklappenersatz am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee erhalten sollten. 177 Personen wurden für die weitere Analyse herangezogen. Die Patientinnen und Patienten wurden anhand des invasiv gemessenen Blutdrucks entweder der zu untersuchenden Gruppe B oder der Vergleichsgruppe A zugeordnet. Personen, welche der Gruppe B angehörten, wiesen eine Blutdruckamplitude ≥ 76 mmHg auf. Patientinnen und Patienten, welche der Vergleichsguppe A angehörten, hatten einen Pulsdruck von ≤ 70 mmHg. Als primärer Endpunkt dieser Studie wurde die 30-Tages-Mortalität nach TAVI festgelegt. Zur weiteren Beurteilung des klinischen Outcomes wurden typische TAVI-assoziierte Komplikationen erfasst. Resultate: Der primäre Endpunkt dieser Arbeit wurde nicht erreicht, da die Patientinnen und Patienten mit erhöhter Blutdruckamplitude keine erhöhte 30-Tagesmortalität im Vergleich zu jenen mit einem niedrigeren Pulsdruck aufwiesen (Gruppe A: 1,11%; Gruppe B: 3,45%; P-Wert = 0,3). Lebensbedrohliche und schwere Blutungen sowie große Gefäßkomplikationen sind in Gruppe B signifikant häufiger aufgetreten als in Gruppe A (Lebensbedrohliche und schwere Blutungen: Gruppe A: 5,56% vs. Gruppe B: 14,94%; P-Wert = 0,034; Große Gefäßkomplikationen: Gruppe A: 3,33% vs. 13,79%; P-Wert=0,012). Konklusion: Eine erhöhte Blutdruckamplitude stellt keinen Prädiktor für einen schlechteren klinischen Outcome nach TAVI dar, ist aber mit einem häufigeren Auftreten von lebensbedrohlichen und schweren Blutungen, sowie großen Gefäßkomplikationen assoziiert.

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