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Gewählte Publikation:

Brandstaetter, P.
Alters- und geschlechterspezifische Unterschiede in der Morphologie der Cuff-tear Arthropathie.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2020. pp. 82 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sadoghi Patrick
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Cuff-tear Arthropathie stellt die führende Indikation zur Implantation einer inversen Schulterprothese dar und obwohl Untersuchungen zeigen, dass Frauen sowohl höhere Inzidenzen, als auch ein schlechteres Outcome nach Implantation aufweisen, fehlen Analysen zur präoperativen morphologischen Ausprägung der Cuff-tear Arthropathie. Ziel der Arbeit ist es Alters- und Geschlechterspezifische Unterschiede in der morphologischen Ausprägung der Cuff-tear Arthropathie unter der Zuhilfenahme von gängigen Klassifikationen zu untersuchen. Methoden: Wir untersuchten retrospektiv die präoperativen radiologischen Aufnahmen von 342 Schultergelenken (257 weiblich, 85 männlich), die im Zeitraum von 10 Jahren im Ordensspital der Barmherzigen Schwestern Linz der Implantation einer inversen Schulterprothese unterzogen wurden. Dazu beurteilten wir die Ausprägung der Cuff-tear Arthropathie mittels Seebauer und Hamada Klassifikationen. Das Glenoid wurde durch die Klassifizierung nach Favard und Walch sowie durch die Vermessung des Critical-Shoulder-Angle und der Version beurteilt. Zur Beurteilung der Humeruskopfstellung wurden der akromiohumerale Index und der akromiohumerale Abstand gemessen. Die muskuläre Situation klassifizierten wir nach Habermeyer, Goutallier, Thomazeau und Patte. Anschließend wurden die gesammelten Daten auf geschlechter- und altersspezifische Unterschiede untersucht. Ergebnisse: In unserem Kollektiv zeigten sich keine geschlechterspezifischen Unterschiede, mit Ausnahme einer höheren fettigen Infiltration nach Goutallier im weiblichen Kollektiv (p=0,006). Im Vergleich der Altersgruppen (Grenze 74,5 Jahre), zeigten sich eine weiter fortgeschrittene Erkrankung in Bezug auf die fettige Infiltration nach Goutallier (p=0,001) und weiter fortgeschrittene Rupturen nach Patte (p=0,003) und nach Habermeyer (p=0,000). Außerdem zeigen sich ein verringerter akromiohumeraler Abstand (p=0,042), sowie eine stärker ausgeprägte Cuff-tear Arthropathie nach Seebauer (p=0,006). Konklusion: Es zeigen sich keine klinisch relevanten geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Ausprägung der Cuff-tear Arthropathie zwischen Patientinnen und Patienten, die vor der Implantation einer inversen Schulterprothese stehen. Die signifikanten Unterschiede zwischen den Altersgruppen sind einhergehend mit den zu erwartenden Folgeerscheinungen, die mit fortgeschrittenem Alter im Rahmen der Cuff-tear Arthropathie entstehen.

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