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Schwarzenbrunner, K.
Korrelation zwischen klinischem und radiologischem Outcome nach perkutaner dorsaler Stabilisierung und Kyphoplastie mit Calciumphosphat von A3 und A4 Frakturen der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 84
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Eibinger Nicolas
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Puchwein Paul
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Bei der operativen Versorgung von thorakalen und lumbalen Berstungsfrakturen sollten sowohl die ventrale als auch die dorsale Säule stabilisiert werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Bei der alleinigen Versorgung der ventralen Säule würde es zu Problemen bei der Reposition kommen, würde nur die dorsale Säule stabilisiert werden, drohen Korrekturverluste. Infolgedessen hat sich ein kombiniertes Verfahren aus Kyphoplastie und dorsaler Instrumentierung durchgesetzt, wobei mit einem minimalinvasiven dorsalen Zugang einzeitig beide Säulen versorgt werden können. Als Knochenersatzmaterial könnte nun mit Calciumphosphat eine relativ neuartige Alternative zum oft verwendeten, jedoch mit noch einigen Nebenwirkungen behafteten PMMA Zement gefunden worden sein. In dieser Arbeit wurden die Repositionsverluste der PatientInnen nach dieser Hybridoperation dokumentiert und den funktionellen Ergebnissen gegenübergestellt, um eine etwaige Korrelation zwischen radiologischem und klinischem Outcome zu finden.
Material und Methoden: Es konnten 51 PatientInnen mit A3 oder A4 Frakturen nachuntersucht werden, die zwischen 2010 und 2018 an der Univ.- Klinik für Orthopädie und Traumatologie Graz mit dorsaler Stabilisierung und Kyphoplastie mit Calciumphosphat versorgt wurden. Zur radiologischen Auswertung wurden präoperativ, postoperativ, vor der Metallentfernung, sowie mindestens 6 Monate nach Metallentfernung die Höhe des Wirbelkörpers an der Vorderkannte, der Mitte und Hinterkante, sowie der bisegmentale Kyphosewinkel nach Cobb vermessen. Zur Evaluierung der funktionellen Ergebnisse wurden der Oswestry Disability Index (ODI) erhoben und der Korrelationskoeffizient zwischen den Repositionsverlusten und dem ODI Score errechnet.
Ergebnisse: Im Durchschnitt kam es zwischen postoperativem Ergebnis und Endergebnis zu einem relativen Höhenverlust von 6,2% an der Vorderkante, 2,9% an der Wirbelkörpermitte und 1,2% an der Hinterkante. Der Kyphosewinkel nahm im Durchschnitt wieder um 5,9° zu. Es zeigte sich zwischen ODI und Höhenverlust an der Vorderkante bzw. Wirbelkörpermitte ein gerundeter Korrelationskoeffizient von 0,0. Zwischen ODI Score und Hinterkantenhöhenverlust bzw. Kyphosewinkel betrugt der Koeffizient gerundet -0,2. Somit konnte kein Zusammenhang zwischen klinischen und radiologischen Ergebnissen gefunden werden.
Schlussfolgerung: Das minimalinvasive Verfahren von Kyphoplastie mit Calciumphosphat kombiniert mit dorsaler Stabilisierung nach Frakturen der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule zeigt zufriedenstellende radiologische und klinische Ergebnisse, jedoch konnte zwischen diesen zwei Parametern keine Korrelation gefunden werden.