Gewählte Publikation:
Gechter, S.
Die Bedeutung von Stents und Flow Divertern in der Therapie intrakranieller Aneurysmen (2012-2016) - Eine retrospektive Datenanalyse.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 83
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Mokry Michael
- Altmetrics:
- Abstract:
- Neurovaskuläre Stents und Flow Diverter (FD) sind relativ neue Behandlungsmethoden für intrakranielle Aneurysmen. Das Ziel der Studie war es, die Behandlungsergebnisse an unserer Klinik zu untersuchen.
Die Daten wurden aus der Datenbank der Universitätsklinik für Neurochirurgie Graz erhoben. Wir inkludierten 55 Aneurysmen, welche entweder mit Flow Diverter (22/55) oder mit herkömmlichen Stents (32/55) zwischen 2012 und 2016 behandelt worden sind. Ein Aneurysma wurde sowohl mit Flow Diverter als auch mit Stent versorgt.
Die Behandelten mussten mindestens eine Kontrolluntersuchung vorweisen. Wir untersuchten die Morbiditäts-, Mortalitäts-, Okklusions-, Rezidiv- und Komplikationsraten.
Die behandlungsassoziierte Mortalitätsrate für Flow Diverter war 8,7% (2/23) und für Stents 3,0% (1/33). Unsere Morbiditätsrate, welche mit der Behandlung im Zusammenhang stand (mod.Rankin >1), für unrupturierte intrakranielle Aneurysmen war 21,1% für Flow Diverter (4/19) und 11,1% für Stents (2/18). Alle rupturierten Aneurysmen hatten einen perfekten GOS Wert und keine Person hatte einen mod.Rankin Wert von 2 oder höher. 100%ige sekundäre Okklusion ist bei 52,2% der FD (2/23) und 45,5% der Stents (15/33) eingetreten. Die durchschnittliche Beobachtungszeit war 30,3 Monate (Median 25, Min 0, Max 73, Standardabweichung 21,7). 8,7% der FD (2/23) und 27,3% der Stents (9/33) hatten mindestens ein Rezidiv. Klinisch relevante Komplikationen wurden bei 47,8% der Flow Diverter (11/23) und 21,2% der Stents (7/33) beobachtet.
Im Vergleich zu anderen Studien waren die inkompletten Okklusions-, Komplikations- und Rezidivraten höher. Gründe dafür könnten ein zurückhaltendes Coiling, großzügiger Einschluss von Komplikationen und ein hoher Anteil an großen Aneurysmen (>10 mm) sein. Morbiditäts- und Mortalitätsraten waren vergleichbar, wenn man die Größe der Kohorte beachtet.