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Selected Publication:

Gritschacher, D.
Literaturstudie: Die virale Myokarditis.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 79 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Ablasser Klemens
Fruhwald Friedrich
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund: Die virale Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, deren Diagnose und Therapie als klinische Herausforderung gelten. Sie stellt eine wesentliche Ursache einer DCM sowie des Herztods dar. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, einen strukturierten Überblick über den aktuellen Wissensstand zur viralen Myokarditis zu bieten. Dabei werden Empfehlungen, Erkenntnisse, Kontroversen, Forschungsansätze sowie offene Forschungsfragen exploriert und diskutiert. Entsprechende Schlussfolgerungen zur klinischen Anwendbarkeit werden erwogen. Methodik: Im Rahmen der Diplomarbeit wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Diese erfolgte via PubMed. Zudem wurden Google Scholar, Ovid MEDLINE, Science Direct und die Cochrane Library for Reviews verwendet. Einerseits wurden aktuelle Leitlinien und Publikationen herangezogen, die breite fachliche Anerkennung finden. Andererseits erfolgte eine Suche nach rezenten Studienergebnissen. Weitere Literaturverweise fanden sich auf Webseiten von Fachgesellschaften. Zudem wurden Quellen durch die Analyse zitierter Studien in aktuellen Publikationen oder mittels Web of Science aufgesucht. Ergebnis: Die Endomyokardbiopsie (EMB) gilt als diagnostischer Goldstandard. Der Nachweis des Virusstamms sowie dessen aktiver Transkription sind zentral. Die klinische Diagnose ist aufgrund der Heterogenität schwierig. Etablierte sowie neue Biomarker wie Micro-Ribonukleinsäure (miRNA) erbringen wertvolle Zusatzinformationen. Das EKG ist als Screening-Methode geeignet und kann prognostische Hinweise geben. Tissue Doppler Imaging (TDI) und Speckle Tracking Echocardiography (STE) zeigen frühzeitig myokardiale Funktionsverluste. Die kardiale Magnetresonanztomografie (CMR) hält sich als nicht-invasiver Goldstandard und wurde durch Mapping erweitert. Die Therapie der Herzinsuffizienz, Vermeidung von Arrhythmien und ein ursachenorientiertes Vorgehen sind grundlegend. Bei negativem Virusnachweis wird eine Immunsuppression, bei positivem Virusnachweis eine antivirale Therapie initiiert. Mangels einheitlicher Empfehlungen für Letztere sollen ExpertInnen konsultiert werden. Eine Stratifizierung entsprechend der Entzündungsreaktion gewinnt zunehmend an Bedeutung. Anstatt genereller Empfehlungen werden vermehrt individualisierte Therapiekonzepte erwogen. Präventive Maßnahmen mittels Impfungen werden untersucht. Schlussfolgerung: Die frühestmögliche Diagnose stellt ein zentrales Ziel dar, da ein rasches Eingreifen die Prognose günstig beeinflussen kann. Die Therapie gestaltet sich nach wie vor schwierig. Eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit ist notwendig. Zukünftige Studien werden das therapeutische Potenzial neuer Targets klären.

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