Gewählte Publikation:
Sajko, N.
Winter- oder Sommerzeit? Chronobiologische Grundlagen, vorhandene Daten und Evidenz für die Pädiatrie.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 58
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kerbl Reinhold
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- Hintergrund: Zweimal jährlich wird die Uhr jeweils eine Stunde nach vorne und eine Stunde nach hinten gedreht. Eine Tatsache, über die man sich eigentlich nicht viele Gedanken macht, man nimmt sie einfach so hin. Doch welche Folgen hat die Zeitumstellung für den menschlichen Rhythmus? Passen wir uns überhaupt an die Zeit an? Arbeitet unser Körper im Einklang mit dem Sonnenlicht? Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Zeitumstellung, zirkadiane Rhythmik und deren Einfluss auf den Körper. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Kinder und Jugendliche gelegt. Es sollen die Vor- und Nachteile der Sommer- und Winterzeit verglichen werden, um am Ende eventuell eine „bessere“ Zeit zu deklarieren.
Methoden: Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Literaturrecherche. Das Thema wurde mittels aktueller Literatur in Form von Büchern, E-Books, Zeitschriftenartikeln und klinischer Studien aus Pubmed erarbeitet und zusammengefasst.
Ergebnisse: Jeder menschliche Körper besitzt seine eigene zirkadiane Rhythmik und wird von äußeren Zeitgebern, wie beispielweise dem Sonnenlicht, und inneren Zeitgebern beeinflusst. Dabei beschäftigt sich die sogenannte Chronobiologie mit dem Einfluss der Zeit auf den Körper. Schon im Mutterleib nimmt das Tag-/Nachthormon Melatonin Einfluss auf den Fetus. So entwickelt sich der zirkadiane Rhythmus schon von klein auf. Im Laufe der Entwicklung durchlaufen Kinder und Jugendliche verschiedene Stadien der Chronotypen. Zu Beginn weisen sie das Verhalten von sogenannten Lerchen auf, in der Pubertät entwickeln sie sich zu Eulen. Mit zunehmendem Alter wandelt sich der Chronotyp wieder Richtung Lerche. Dementsprechend ist die Zeit auch ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Schlussfolgerung: Die Zeitumstellung soll sowohl negative als auch positive Auswirkungen für Kinder und Jugendliche haben. So soll zum einen die körperliche Aktivität im Rahmen der Sommerzeit zunehmen. Auf der anderen Seite geht mit der Sommerzeit ein Schlafdefizit einher, welches die Aufmerksamkeit v.a. in der Schule abnehmen lässt.
Man sollte im medizinischen Alltag der Chronobiologie mehr Aufmerksamkeit schenken und auch die Entwicklung des Chronotypen in Entscheidungen wie z.B. den Schulbeginn miteinfließen lassen.