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Zaunmayr, L.
Das CUP-Syndrom (Cancer of Unknown Primary)im HNO-Bereich - Vom Primärstaging der Lymphknotenmetastase bis zur Primumdiagnose.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 64 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Thurnher Dietmar
Vasicek Sarah Marvis
Altmetrics:

Abstract:
An der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen in Graz findet seit 2001 ein interdisziplinäres Tumorboard für Kopf-Hals-Tumore statt, seit 2016 ist es Teil des Comprehensive Cancer Center Graz. Im Rahmen der Qualitätssicherung wurden Daten von allen darin erstmalig vorgestellten Patienten mit Cancer of Unknown Primary (CUP) im Kopf-/Halsbereich in den Jahren 2014 – 2017 erhoben und ausgewertet. Retrospektiv wurden Daten aus dem MEDOCS, dem Steiermärkischen medizinisch-pflegerischen Kommunikations- und Dokumentationsnetzwerk, des LKH Graz erhoben. Für die statistische Auswertung wurden alle volljährigen Patientinnen und Patienten mit der Diagnose eines zervikalen CUP und Erstvorstellung im Tumorboard zwischen 2014 – 2017 herangezogen. Die Analyse erfolgte mittels SPSS (IBM SPSS Statistics Version 25). Das Hauptaugenmerk lag auf den angewandten Untersuchungsmethoden und dem zeitlichen Ablauf der Diagnostik bis hin zur eventuellen Entdeckung des Primums. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Entität und der Histologie von Primärtumor und Metastase. 66 Patienten mit zervikalen Lymphknotenmetastasen wurden in dem definierten Zeitraum im Tumorboard vorgestellt. Davon mussten 30 wegen nicht erfüllten Einschlusskriterien wieder ausgeschlossen werden. Von den restlichen 36 Patienten waren 88,9% männlich und 11,1% weiblich. 86,1% der Patienten waren über 50 Jahre alt, im Durchschnitt betrug das Alter bei Diagnosestellung des CUP 65 Jahre (36 - 95 Jahre). Bei 47,2% wurde ein Primärtumor entdeckt. Dies geschah durch Panendoskopie, Operation, CT oder Obduktion. Durchschnittlich dauerte es von der Erstvorstellung des Patienten bis zur Diagnose des Primums 179 Tage. In 70,2% war der Primärtumor ein Tumor aus dem HNO-Bereich. 64,7% der Primärtumoren waren histologisch Plattenepithelkarzinome. Aufgrund einer langen asymptomatischen Periode trotz bereits eingetretener Erkrankung werden viele Patientinnen und Patienten erst nach mehreren Monaten bei Ärzten vorstellig. Für das Vorgehen in der diagnostischen Abklärung bei CUP gibt es noch keine einheitlichen Guidelines, doch ähnelt das Procedere an der Universitätsklinik für HNO in Graz dem Ablauf mehrerer anderer europäischer Zentren. Ein wichtiger Schritt in der Diagnostik ist die Panendoskopie mit Biopsien, sowie Schnittbildgebungen, insbesondere die PET-CT. Histologisch betrachtet sind die Mehrheit der Metastasen und Primärtumore Plattenepithelkarzinome. Die Therapie wird in interdisziplinären Tumorboards geplant und besteht meist aus Operation mit Strahlen- und/oder Chemotherapie.

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