Gewählte Publikation:
Walcher, T.
Influenzainfektionen an der Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz in der Saison 2017/18.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 68
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kohlmaier Benno
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Zenz Werner
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Die Influenza ist eine der führenden Ursachen für Morbidität und Mortalität weltweit. In der Saison 2017/18 kam es in Österreich zu einer Vielzahl von zum Teil schwer verlaufenen Infektionen. Ziel dieser Untersuchung war es die anonymisierten PatientInnendaten vor Allem in Bezug auf Subtyp des Influenzavirus (Influenza A/ Influenza B), nach dem Zeitpunkt des Ambulanzbesuches beziehungsweise des stationären Aufenthaltes und des Alters der PatientInnen zu untersuchen.
Methoden
In die retrospektive Datenauswertung wurden jene PatientInnen zwischen 0 und 18 Jahren eingeschlossen, die zwischen 1. November 2017 und 31.März 2018 ambulant oder stationär auf einer der Stationen der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz aufgrund einer nachgewiesenen Influenza behandelt wurden. Weiters wurde eine Telefonumfrage zum Impfstatus der stationär behandelten PatientInnen bezüglich Influenza durchgeführt. Unter allen österreichischen pädiatrischen Kliniken wurde eine E-Mail-Umfrage durchgeführt, die das Ziel hatte, alle Influenza-assoziierten Todesfälle in Österreich zu zählen.
Ergebnisse
Im entsprechenden Zeitraum wurden 708 PatientInnen aufgrund einer nachgewiesenen Influenza in der Ambulanz vorstellig. Diese PatientInnen führten zu insgesamt 800 Ambulanzbesuchen, bedingt durch 68 doppelte und 12 dreimalige ambulante Behandlungen. 166 dieser PatientInnen mussten stationär aufgenommen werden. 9 dieser PatientInnen wurden im weiteren Verlauf aufgrund der Schwere der Influenza auf die Intensivstation verlegt. Es kam zu einem influenzabedingten Todesfall in Graz. Österreichweit gab es insgesamt 9 Todesfälle im pädiatrischen Bereich, die mit Influenza assoziiert waren.
Die Telefonumfrage bezüglich des Impfstatus der stationär aufgenommenen PatientInnen mit Influenza zeigte eine Durchimpfungsrate von 0,8% (1 von 125 Kindern war geimpft).
Diskussion
Die hohe Zahl der ambulanten Behandlungen und stationären Aufenthalte mit zahlreichen komplikationsreichen Verläufen zeigt die Ernsthaftigkeit der Krankheit für Kinder.
Obwohl eine Influenzaschutzimpfung die Erkrankung potentiell verhindern kann, ist die Durchimpfungsrate in Österreich als sehr gering einzustufen, und dies trotz einer Impfempfehlung für Kinder über 6 Monaten.