Gewählte Publikation:
Sorger, J.
Biopsychosoziale Folgen von Opioid- und Kokainabusus.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 77
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Baranyi Andreas
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Rothenhäusler Hans-Bernd
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung:
Die missbräuchliche Verwendung von Kokain und Opioiden befindet sich auf einem allzeitigen Rekordhoch. Die „Opioidkrise“ in den Vereinigten Staaten von Amerika und die steigende Produktion von Kokain in Südamerika tragen erheblich dazu bei. Die biopsychosozialen Folgen dieser gesteigerten Produktion und Konsumation sind weitreichend.
Methodik:
Für diese Arbeit wurde eine umfassende Literaturrecherche in den Datenbanken von Pubmed und Google Scholar durchgeführt. Die wichtigsten Originalarbeiten, vorwiegend aus den letzten 10 Jahren, wurden zusammengeführt und verglichen.
Ergebnisse:
Durch den Abusus von Kokain und Opioiden entstehen multiple Auswirkungen auf biopsychosozialer Ebene. Neben Infektionskrankheiten sind es vor allem kardiale, endokrinologische, respiratorische und gastrointestinale Folgeerkrankungen, die aus chronischem Substanzmittelgebrauch entstehen. Auf der psychischen Ebene sind die häufigen, komorbiden, psychischen Störungen zu beachten. Auf sozialer Ebene kommt es häufig zu Armut, zu Verlust des Arbeitsplatzes, zu familiären Konflikten und zur sozialen Isolation. Die suchtspezifischen Therapien dieser Substanzgebrauchsstörungen orientieren sich an einem interdisziplinären Schema und inkludieren neben den Behandlungen der Entzugserscheinungen auch Verhaltenstherapien, Gesprächstherapien und den Einbezug von Familie und Freunden.
Diskussion:
Die immer höher werdende Anzahl an Substanzgebrauchsstörungen und deren biopsychosozialer Folgen lässt der Suche nach Lösungswegen immer größere Bedeutung zukommen. Die weit verbreitete Substitutionstherapie ist neben Vorteilen, auch mit Nachteilen behaftet. Neue Konzepte auf multifaktorieller Ebene müssen gefunden werden, auch um den steigenden Zahlen von Abhängigkeitserkrankungen entgegenzuwirken.