Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Krawanja, V.
Nicht-pharmakologische Maßnahmen bei Ernährungsproblemen von PatientInnen mit Kopf- und Halstumoren – ein systematischer Literaturreview.
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 59 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hödl Manuela
Lohrmann Christa
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Anzahl an PatientInnen mit Tumorerkrankungen steigt weltweit. Die Symptome der Tumorerkrankungen sind je nach Tumorlokalisation und Behandlung unterschiedlich und machen sich teilweise erst bei der Behandlung bemerkbar. Mangelernährung ist ein wichtiger und schwerwiegender Aspekt in der Behandlung von TumorpatientInnen. Ca. 10 – 20% der Todesfälle von PatientInnen mit einer Tumorerkrankung sind nicht auf die bösartige Erkrankung selbst, sondern auf eine Mangelernährung zurückzuführen. Viele PatientInnen mit Kopf- und Halstumoren haben bereits bei der Diagnosestellung Ernährungsprobleme oder leiden unter Mangelernährung. Die Tumortherapie verursacht Symptome und Nebenwirkungen, die die natürliche Nahrungsaufnahme zusätzlich beeinträchtigen und weitere Ernährungsprobleme hervorrufen und verschlimmern kann. Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es die häufigsten Ernährungsprobleme von PatientInnen mit Kopf- und Halstumoren zu identifizieren und herauszufinden, welche nicht-pharmakologische Maßnahmen bei diesen Problemen empfohlen werden. Methode: Die Literaturrecherche für dieses systematische Literaturreview wurde im April 2019 in PubMed, Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature (CINAHL), Cochrane Library, den einzelnen Datenbanken von Clinical online data-bases, Trip medical database und der Datenbank der American society of clinical oncology (ASCO) durchgeführt, mit anschließender Qualitätsbewertung. Resultate: Die häufigsten Ernährungsprobleme sind Xerostomie, Odyno-/Dysphagie und A-/Dysgeusie. Die Maßnahmen dazu sind: vermeiden von Alkohol, Tabak, Koffein, säurehaltigen, gezuckerten, scharfen, würzigen Speisen und Ge-tränken; vermehrtes Schlürfen, Spülen und Trinken von Wasser, oder anderen zuckerfreien Flüssigkeiten, Speichelstimulation, Aspirationsprophylaxe, Beobachtung der PatientInnen auf Aspiration, Schluckbeschwerden, psychosoziale Barrieren, regelmäßige Gewichtskontrollen, Anpassung der Textur der Speisen und Ge-tränke und gute multidisziplinäre Zusammenarbeit. Die Evidenz dieser Empfehlungen beruht auf Expertenmeinungen, klinischer Erfahrung und Studienergebnissen von Primärstudien mit Überlebenden von Kopf- und Halstumoren. Schlussfolgerung: Aufgrund der limitierten Evidenz der empfohlenen Maßnahmen sollten diese nur individuell und situationsabhängig in Rücksprache mit dem multidisziplinären Team und den PatientInnen durchgeführt werden. Weitere Forschung und randomisierte kontrollierte Studien zu nicht-pharmakologischen Maßnahmen bei Ernährungsproblemen von PatientInnen mit Kopf- und Halstumoren ist notwendig.

© Med Uni Graz Impressum