Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Kleemann, M.
Einfluss des Sonnenschutzes in der Kindheit im Hinblick auf die Hautkrebsprophylaxe und die Vitamin-D-Produktion.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gallistl Siegfried
Altmetrics:

Abstract:
Die unzureichende Vitamin-D-Versorgung von Kindern und Jugendlichen stellt auch in Österreich ein Problem dar. Vitamin D wird über die Nahrung aufgenommen sowie unter Einfluss von UV-Strahlung vom Körper selbst gebildet. Allerdings ist die UV-Strahlung an der Entstehung von malignen Hauttumoren beteiligt. Ein richtig angewandter Sonnenschutz dient der Hautkrebsprophylaxe. Da dasselbe Spektrum der UV-Strahlung aber für die Vitamin-D-Bildung notwendig ist, kann darunter die Vitamin-D-Bildung leiden. Viele Faktoren wie das persönliche Risikoverhalten, Sonnenschutz, Hauttyp und die geographische Lage beeinflussen die individuelle UV-Dosis. Daher sind allgemeingültige Aussagen, in welchem Umfang Sonnenschutz betrieben werden solle, mitunter schwer zu treffen. Das Auftreten von UV-induzierten malignen Hauttumoren ist bei Kindern und Jugendlichen selten, aber das Risiko im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken wird erheblich durch erhöhte UV Exposition in der Kindheit gesteigert. Ein ausreichender UV-Schutz ist in diesem Lebensalter daher unerlässlich. Ein effektiver Sonnenschutz besteht aus der Kombination mehrerer Maßnahmen. Neben der Anwendung von Sonnencreme ist das Aufsuchen von Schatten und das Tragen geeigneter Kleidung ebenfalls wichtig. Da nicht nur UVB sondern zum Teil auch UVA zu einer Schädigung der DNA führen kann, sollte bei Sonnencremen immer auch auf den UVA-Schutz geachtet werden. Eine Unterversorgung mit Vitamin D kann in der Kindheit zu ernsthaften Erkrankungen führen. Es werden unter anderem eine Hemmung der Immunabwehr, eine Erhöhung des Risikos für Diabetes mellitus Typ I und die Auslösung von Autoimmunkrankheiten vermutet. Viele der dem Vitamin D zugesprochenen Wirkungen sind allerdings umstritten. Unbestritten ist jedoch die negative Auswirkung auf den Knochenstoffwechsel. In der Folge können bei Kindern schwere Wachstumsverzögerungen und Knochendeformationen wie X- oder O-Beine auftreten. Dazu kann es nötig werden Vitamin D zu substituieren, wenn die Haut vor der UV-Strahlung geschützt und gleichzeitig ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel im Blut erreicht werden soll. Letztendlich liegt es in der Hand der Eltern die Empfehlungen umzusetzen. Dabei hängt viel von der elterlichen Wahrnehmung bezüglich Hautkrebsrisiko und Sonnenschutzmaßnahmen ab. Es ist daher notwendig die Eltern umfassend zu informieren und ihnen praktikable Ratschläge zu geben. Dies kann über öffentliche Kampagnen oder auch individuell erfolgen. Wichtig ist, dass diese Maßnahmen nur dann eine nachhaltige Wirkung haben, wenn sie ständig wiederholt werden.

© Med Uni Graz Impressum