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Fischer, J.
Hyperbare Oxygenation bei arterieller und venöser Gasembolie (non-DCS). Prognostische Faktoren Retrospektive Analyse.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 123
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Fediuk Melanie
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Smolle-Juettner Freyja-Maria
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- Abstract:
- Hintergrund:
Die iatrogene Luftembolie stellt eine seltene, jedoch verheerende Komplikation zahlreicher medizinischer Interventionen dar. Die häufigsten Ursachen sind zentralvenöse Zugänge und Herzoperationen.(2) Endoskopische Verfahren, insbesondere ERCP, haben unter anderem auch das Risiko eine Luftembolie zu erzeugen. Dieses Risiko ist erhöht, wenn bereits eine Vorschädigung des Organs (z.B.: Ösophagusstriktur) vorhanden ist.(3) Perkutane Lungenpunktionen können ebenso zu einer Luftembolie führen. Das Risiko hierfür ist bei Lungenvorschädigung und wenn der Patient/ die Patientin während der Untersuchung hustet, erhöht.(4)
Unabhängig von der Ursache der Luftembolie ist es wesentlich das Zeitintervall zwischen Ereignis und Start der HBO so klein wie möglich zu halten.(2) Weitere, die Prognose nach Luftembolie bestimmende Faktoren sind kaum bekannt.(5) Das Ziel dieser Studie war es den Zusammenhang zwischen dem Zeitintervall und dem neurologischen Outcome aufzuzeigen und anhand der genauen Analyse der Patientenfälle weitere prognostische Faktoren zu ermitteln.
Material und Methoden:
Es wurden alle Patienten/Patientinnen, welche seit dem Jahr 2000 in der Druckkammer Graz wegen Luftembolie behandelt wurden, in die Studie aufgenommen. Von den 22 gültigen Fällen, wurden neben der genauen Causa und dem Zeitverlauf eine Vielzahl an Laborparametern vor der Luftembolie, nach der Luftembolie und nach der HBO erhoben.
Ergebnisse/Schlussfolgerung:
Es konnte ein eindeutiger, statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem günstigem neurologischen Outcome und kurzem Zeitintervall bis zum Start der HBO nachgewiesen werden. Zusätzlich zeigte sich, dass die Patienten/Patientinnen, welche ein schlechteres Outcome zeigten, ein höheres Ausgangslactat, ein höheres LDH nach Luftembolie und ein höheres CRP nach HBO hatten. Beim medizinischen Personal sollte vermehrt Bewusstsein über die Inzidenz und Symptomatik sowie die Notfallmaßnahmen und Therapie der Luftembolie geschaffen werden.