Selected Publication:
Bauer, L.
Prostaglandine und ihre Bedeutung beim Krankheitsbild der Endometriose.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Luschnig Petra
- Altmetrics:
- Abstract:
- Endometriose bezeichnet das ektope Auftreten von endometrialem Gewebe außerhalb der Gebärmutter, das am häufigsten an Peritoneum und Ovar auftritt. Symptome dieser Krankheit, die bis zu 10% aller Frauen im gebärfähigen Alter betrifft, sind unter anderem chronischer Beckenbodenschmerz, Dysmenorrhoe, Dyspareunie oder Infertilität. Bei laparoskopischer Diagnose kann in der Peritonealflüssigkeit und im Gewebe der Endometrioseherde ein vermehrtes Vorkommen von Prostaglandinen nachgewiesen werden. Prostaglandine stellen eine große Gruppe von Gewebshormonen mit einem breiten Wirkspektrum dar.
Ziel dieser Literaturarbeit ist es, Antworten über die Bedeutung der Prostaglandine beim Krankheitsbild der Endometriose zu liefern. Die Zielsetzung erhält besondere Bedeutung, da die Kausalität und die Pathomechanismen dieser Erkrankung noch weitestgehend unbekannt sind.
Eine umfangreiche Recherche vorherrschender Literatur verdeutlicht eine Beteiligung der Prostaglandine an der Pathophysiologie der Endometriose. Unter allen Prostaglandinklassen kommt vor allem Prostaglandin E2 (PGE2) eine wichtige Funktion zu. PGE2 fördert die Pathogenese und Erhaltung der Krankheit durch Induktion der Steroidbiosynthese, Stimulation der Angiogenese, Förderung des Wachstums durch Steigerung der Zellproliferation und Immunsupression durch Hemmung der Phagozytose in Makrophagen.
Medikamentöse Behandlungsmethoden der Endometriose zielen großteils auf die östrogensteigernde Wirkung der Prostaglandine ab. Durch Herbeiführen eines hypoöstrogenen Zustandes soll die Atrophie der Endometrioseläsionen erzielt werden. Die Verwendung eben jener Medikamente, wie z.B. GnRH-Agonisten, Androgene, kombinierte hormonelle Kontrazeptiva oder Aromatase-Inhibitoren, stellt jedoch lediglich eine symptomatische Therapie dar. Somit besteht dringend weiterer Forschungsbedarf an kausalen Therapieansätzen.