Selected Publication:
Hagenah, J.
Untersuchung prognostischer Faktoren beim follikulären Lymphom.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 73
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Neumeister Peter
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Uhl Barbara
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Das follikuläre Lymphom ist das häufigste indolente Non-Hodgkin Lymphom in Westeuropa und den USA. Mit seinem sehr heterogenen Krankheitsverlauf ist es schwierig zum Diagnosezeitpunkt eine Aussage über die Prognose für die PatientInnen zu treffen, weshalb zur Risikoabschätzung verschiedene klinische Scores wie der FLIPI-Score entwickelt wurden. Zuletzt wurden für die Klassifikation und Prognostik auch vermehrt molekulargenetische Marker einbezogen. Ziel dieser Arbeit war es, die routinemäßig erhobenen Parameter aus dem PatientInnenkollektiv des LKH Graz auf ihre prognostische Relevanz hinsichtlich des Outcome zu untersuchen.
Material und Methoden: Die molekulargenetischen und klinischen Daten von 238 PatientInnen des LKH Graz wurden in eine Datenbank überführt und mittels Excel und SPSS in einer retrospektiven Analyse ausgewertet. Die Assoziation mit POD24 wurde mit Hilfe von Kreuztabellen und dem Chi-Quadrat-Test untersucht. Das Gesamtüberleben sowie das progressionsfreie Überleben wurden mittels Kaplan-Meier-Kurven und anschließendem Log-rank-Test sowie einer univariaten Cox-Regression überprüft.
Ergebnisse: Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem negativen Expressionsgrad für CD3 und einem positiven POD24-Wert gefunden werden (p=0,044). In den Kaplan-Meier-Kurven zeigte sich ein signifikant besseres Gesamtüberleben (OS) für einen hohen Expressionsgrad von CD3 (p<0,001) und CD5 (p=0,029) sowie für hohe und mittlere Expressionsgrade von CD10 (p<0,001). Ein signifikant niedrigeres OS war bei positiven MUM-1 Expressionsgrad (p=0,006) sowie bei negativen CD23 (p=0,034) und CD8 (p=0,003) Expressionsgraden zu beobachten. Ein signifikant besseres progressionsfreies Überleben (PFS) zeigte sich für einen stark positiven Expressionsgrad von CD3 (p<0,001) und CD79a (p=0,034). Ein positiver Expressionsgrad von MUM1 war mit einem signifikant schlechteren PFS assoziiert (p=0,012). In der univariaten Cox-Regression konnten die Ergebnisse für das OS bei CD3 (p<0,001), CD10 (p=0,014; p<0,001), CD23 (p=0,026) und MUM-1 (p=0,008) bestätigt werden. Für das PFS bestätigten sich die Ergebnisse von CD3 (p<0,001), MUM-1 (p=0,009) und CD79a (p=0,049).
Diskussion: Bei der Evaluierung der erhobenen molekulargenetischen Daten konnten verschiedenen Marker identifiziert werden, deren Expressionsgrade eine Assoziation mit dem Outcome der PatientInnen aufwiesen. Im Kontext der Risikoabschätzung und prognostischen Relevanz erwies sich MUM-1 als vielversprechendster der untersuchten Marker und damit als Kandidat für die die potenzielle Einbeziehung in zukünftige Scores zur Risikoabschätzung.