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Schabl, L.
Untersuchung von flüchtigen organischen Verbindungen bei Kindern im Alter von 6-16 Jahren mit angeborener Zwerchfellhernie im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2020. pp. 73
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Singer Georg
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Warncke Gert
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Nach wie vor steht die angeborene Zwerchfellhernie (CDH) im Fokus der Forschung, da Ätiologie und Pathogenese weiterhin nicht endgültig geklärt sind. Während der primäre Verschluss des Zwerchfelldefekts in vielen Fällen erfolgreich ist, sind PatientInnen meist ein Leben lang von Komorbiditäten wie pulmonaler Hypoplasie, gastroösophagealem Reflux, rezidivierenden Infekten und Weiterem betroffen. Flüchtige organische Verbindungen (volatile organic compounds, VOCs) werden in unterschiedlichen Erkrankungen, wie etwa zystischer Fibrose, Asthma bronchiale und Tumorerkrankungen, erforscht und zeigen vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf Pathogenese, Diagnostik und Therapie. Ziel der Studie war der Vergleich von exhalativen VOCs in CDH-PatientInnen mit einer gesunden Kontrollgruppe.
Methodik
In einer prospektiven Single-Center-Studie wurden volatile organische Verbindungen in der Ausatemluft und Stuhl in Überlebenden einer CDH gemessen. Wir rekrutierten 9 ProbandInnen nach CDH im Alter von 6 bis 16 Jahren und eine vergleichbare Kontrollgruppe gesunder Kinder. Die Ausatemluft wurden mittels automatischem alveolar-getriggerten Probennahmekoffer gesampelt. VOCs aus den Stuhlproben wurden mittels „solid phase microextraction“ (SPME) gesammelt. Die Analyse der pulmonalen und fäkalen VOCs wurde mittels gekoppelter Gaschromatographie-Massenspektrometrie durchgeführt.
Ergebnisse
Körpergröße, -gewicht und BMI waren vergleichbar in beiden Gruppen. In der analysierten Ausatemluft lag bei CDH-PatientInnen eine signifikante Verringerung von Aceton (p=0.002) und 2-Methylbutan (p=0.038) und eine signifikante Erhöhung von Cyclohexan (p=0.004) vor. Es bestanden keine signifikanten Unterschiede im VOCs-Profil der Stuhlproben.
Diskussion
In dieser Studie wurde erstmals eine Analyse von fäkalen und pulmonalen VOCs bei CDHPatientInnen durchgeführt. Die pulmonalen VOCs zeigen einen Anstieg an Cyclohexan, welcher bereits im Zusammenhang mit Lungenkrebszellen und infiziertem Lungengewebe beschrieben wurde. Eine Verringerung von Aceton wurde bisher nur selten beobachtet, unter anderem in Fällen von Ventilator-assoziierter Pneumonie. Größer angelegte und multizentrische Studien werden benötigt, um die vorliegenden Ergebnisse zu bestätigen.