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Gewählte Publikation:

Kluba, A.
Männliches Mammakarzinom - Primäre männliche Mammakarzinome an der klinischen Abteilung für Onkologie.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2020. pp. 101
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Balic Marija
Brcic Iva
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das männliche Mammakarzinom ist mit einem Anteil von 1,6% aller Brustkrebserkrankungen eine seltene Erkrankung des Mannes. Aufgrund von mangelnden randomisierten Studien wurden die Ergebnisse der Studien des weiblichen Mammakarzinoms und die daraus folgenden Leitlinien größtenteils auf die Männer übertragen. Ziel dieser Diplomarbeit ist ein Überblick über die Histologie, Stadien, Therapie und Überlebensdaten der Brustkrebserkrankung beim Mann und ein Vergleich mit den männlichen Betroffenen anderer Studienpopulationen sowie mit den weiblichen Erkrankten. Material und Methoden: Insgesamt wurden die Daten von 113 Männern retrospektiv analysiert, die im Zeitraum 1983 bis 2017 aufgrund eines Mammakarzinoms an der klinischen Abteilung für Onkologie am Universitätsklinikum für Innere Medizin in Graz in Behandlung waren. Die Hauptendpunkte dieser Arbeit stellten das Lokalrezidiv, die Fernmetastasierung und das Gesamtüberleben dar. Ergebnisse – Resultate: Das durchschnittliche Alter der Studienpopulation betrug 66 Jahre (Altersspanne: 20-93 Jahre). Das invasive Karzinom „no special type“ wurde in 88,5% der Fälle nachgewiesen. 49,6% der Karzinome zeigten einen Differenzierungsgrad 2. Ein positiver Östrogenrezeptorstatus ergab sich in 85,0% der Fälle, ein positiver Progesteronrezeptorstatus in 76,1% der Fälle und ein positiver HER2-Status in 3,5% der Fälle. Der Ki-67-Proliferationsindex lag in 23,9% der Fälle bei 10-30%. Die Diagnose des Mammakarzinoms erfolgte mit einem Anteil von 35,4% im T2-Stadium. Ein kurativer Ansatz bestand bei 85,8% der männlichen Betroffenen, ein palliativer Ansatz bei 9,7% der Männer. 8,8% der Karzinome wurden brusterhaltend operiert. Eine radikale Mastektomie erfolgte in 89,4% der Fälle. Unter den 97 kurativ behandelten Patienten erhielten 68,0% eine adjuvante Radiotherapie, 22,7% eine adjuvante Chemotherapie und 78,4% eine adjuvante hormonelle Therapie. 4,4% der Männer waren von einer Lokal- und 25,8% von einer Fernmetastasierung betroffen. 26,5% aller Betroffenen entwickelten im weiteren Verlauf ein sekundäres Karzinom. Der mediane Nachbeobachtungszeitraum betrug 10,4 Jahre. Das mediane Gesamtüberleben (OS) lag für die gesamte Studienpopulation bei 10,0 Jahren (95%CI: 7,7-14,1), wobei das mediane OS für die kurativ behandelten Patienten mit 13,3 Jahren (95%CI: 8,7-16,2) deutlich über dem für die palliativ therapierten Männer mit 2,2 Jahren (95%CI: 0,4-3,5) lag.

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