Gewählte Publikation:
Bencic, D.
Zusammenhang zwischen Plasma Natrium Konzentration und Osteoporose bei PatientInnen mit chronischer Herzinsuffizienz.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2020. pp. 79
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Verheyen Nicolas Dominik
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von Lewinski Dirk
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung: Osteoporose ist eine weit verbreitete Komorbidität bei PatientInnen, die an einer chronischen Herzinsuffizienz (CHI) leiden, jedoch sind die dafür verantwortlichen Pathomechanismen nur unvollständig wissenschaftlich erklärt. Die Hyponatriämie ist eine häufige Komplikation der CHI, aber ihr Einfluss in der Entstehung einer Osteoporose ist nur unzureichend erforscht. Die Zielsetzung in dieser Arbeit bestand darin, einen Zusammenhang zwischen der Plasma-Natrium-Konzentration und einer Osteoporose, oder Wirbelkörper-Frakturen in einer Studienkohorte, bestehend aus stabilen CHI-Patienten, zu untersuchen.
Studiendesign und Methoden: Im Zeitraum zwischen September 2016 und Dezember 2018 wurden 205 PatientInnen mit einer chronischen Herzinsuffizienz in die prospektive, single-center-Kohorten-Studie eingeschlossen. Die Hauptkriterien für den Einschluss in die Studie war ein Alter über 18 Lebensjahre und eine linksventrikuläre Ejektionsfraktion < 50%. Bei allen ProbandInnen wurden nach nächtlichem Fasten Blutproben abgenommen und alle Laborparameter wurden sofort bestimmt. Bei allen ProbandInnen wurden Röntgenuntersuchungen der Lenden- und Brustwirbelsäule, sowie eine Knochendichtemessung (DXA-Messung) an drei Körperstellen (distaler Radius, Hüftknochen, Lendenwirbelsäule) durchgeführt.
Ergebnisse: Es wurden 205 ProbandInnen mit einem Durchschnittsalter ± SD von 64,9 ± 10,1 Jahre eingeschlossen, wovon 78% männlichen Geschlechts waren. Die durchschnittliche linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) war 35 ± 9%. Die Laboranalyse des NT-proBNP ergab eine mittlere Plasma-Konzentration von 1990 pg/ml mit einem Quartilsabstand von 352 – 2352 pg/ml. Die mittlere Plasma-Natrium-Konzentration war 140 mmol/L, wobei bei 8 ProbandInnen (3,9%) laborchemisch eine Hyponatriämie nachgewiesen werden konnte. Bei 31 StudienteilnehmerInnen (15,1%) wurde anhand mindestens einer auffälligen Knochendichtemessung eine Osteoporose diagnostiziert. Bei 17,6% der ProbandInnen wurden mittels Röntgenaufnahmen Wirbelkörperfrakturen gefunden. Es zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich der Plasma-Natrium-Konzentration bei ProbandInnen mit Wirbelkörperfrakturen und ohne Wirbelkörperfrakturen (Median (IQR), 140,5 (138-142) mmol/L im Vergleich zu 141 (139-142) mmol/L; P = 0,558). Außerdem war die Plasma-Natrium-Konzentration nicht assoziiert mit dem Vorhandensein einer Osteoporose (Osteoporose im Vergleich zu keine-Osteoporose: 141 (139-143) mmol/L verglichen mit 140 (139-142) mmol/L; P = 0,396). Hyponatriämie war somit nicht mit dem Vorhandensein von Wirbelkörperfrakturen oder einer Osteoporose assoziiert (P=0,350).
Schlussfolgerung: Es gab keine signifikante Querschnittsassoziation zwischen der Plasma-Natrium-Konzentration und Wirbelkörperfrakturen oder einer Osteoporose bei PatientInnen mit stabiler chronischer Herzinsuffizienz. Ob die Hyponatriämie langfristig das Risiko für eine Osteoporose-Erkrankung verstärkt, sollte in zukünftigen Studien untersucht werden.