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Selected Publication:

Sorger, A.
Trampolinunfälle im Kindes- und Jugendalter - Eine retrospektive Studie.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2020. pp. 62 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Castellani Christoph
Singer Georg
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Trampolinspringen entwickelte sich bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren zur beliebten Freizeitaktivität. Doch mit der Zunahme von Trampolinen stieg auch die Anzahl an Verletzungen, die sich beim Trampolinspringen ereigneten. Ziel dieser Diplomarbeit ist es die Anzahl an Patientinnen und Patienten, die an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Medizinischen Universität Graz aufgrund von Trampolinunfällen im Zeitraum 2015 bis 2017 behandelt wurde, zu erfassen und im weiteren verschiedene Parameter zu erheben. Methoden: Anhand einer retrospektiven Analyse wurden alle Patientinnen und Patienten eruiert, die zwischen 2015 und 2017 an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Medizinischen Universität Graz aufgrund eines Trampolinunfalls versorgt wurden. Anschließend wurden die gewonnenen Daten hinsichtlich Zeitpunkt des Unfalls, Art der Verletzung, betroffener Körperregion, Alter, Geschlecht, Art der Therapie, Dauer eines etwaigen stationären Aufenthalts, Anzahl der Wiedervorstellungen und Dauer der Behandlung analysiert. Resultate: Insgesamt wurden im genannten Zeitraum 1.153 Patientinnen und Patienten (558 Mädchen und 595 Buben) aufgrund einer Verletzung beim Trampolinspringen versorgt, wobei sich ein Anstieg der Anzahl im untersuchten Zeitraum zeigte. Das Durchschnittsalter lag bei 8,13 Jahren. Den größten Anteil an Verletzten machte die Gruppe der 0-6-Jährigen aus (36,1%), wobei mit zunehmendem Alter die Anzahl der behandelten Kinder und Jugendlichen sank. Die untere Extremität zeigte sich als am häufigsten betroffene Körperregion (n=581). In 62% der Fälle wurde eine Distorsion oder Prellung diagnostiziert. Frakturen, Luxationen und knöcherne Bandausrisse kamen in 31% der Fälle vor. Mit zunehmendem Alter sank die Anzahl an schweren Verletzungen (Frakturen, Luxationen, knöcherne Bandausrisse). Die Gruppe der 0-6-Jährigen zeigte sich signifikant häufiger von Frakturen betroffen als die übrigen Kinder und Jugendlichen (p<0,05). Der Großteil der Kinder und Jugendlichen wurde ambulant versorgt (n=1.052 entsprechend 91,2%). In 1.071 Fällen (92,9%) erfolgte eine konservative Behandlung. Conclusio: Verletzungen beim Trampolinspringen treten im Kindes- und Jugendalter häufig auf. Vor allem bei kleinen Kindern kommt es oft zu Unfällen mit schweren Verletzungen. Es empfiehlt sich daher ausreichende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um Trampolinunfälle zu vermeiden beziehungsweise sollte diese Freizeitaktivität erst ab dem Schulalter ausgeführt werden, auch wenn man die positiven Effekte dieses Sports nicht außer Acht lassen sollte.

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