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Gewählte Publikation:

Schoell, CE.
Effekte der medikamentösen Therapie in der Reproduktionsmedizin.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (ULG) ] Karl-Franzens-Universität Graz; 2019. pp.76.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Schöll Carmen
Betreuer*innen:
Ebner Thomas
Petek Erwin
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Behandlungsmethoden in der Reproduktionsmedizin sind vielfältig und orientieren sich am zunehmenden Bedarf und aktuellen Wissensstand. Ziel dieser Arbeit ist es, die Effekte der medikamentösen Therapie in der Reproduktionsmedizin auf Eizellqualität, Embryonenqualität und Schwangerschaftsoutcome zu beschreiben. Methode: Die dieser Arbeit zugrunde liegende Literaturübersicht erfolgte über Volltextdatenbanksuche mittels Ovid® Technology und PubMed. Ergebnisse: Das GnRH Antagonistenprotokoll zeigt sich infolge der einfachen Anwendung als besonders patientenfreundlich. Das lange GnRH Agonistenprotokoll führt zu einer hohen Anzahl an gewonnenen Oozyten mit postuliert höherer Schwangerschaftsrate. Das Risiko für Überstimulation ist größer, auch die emotionale und körperliche Belastung. Eine neue Möglichkeit eröffnet sich durch das lang wirksame Corifollitropin alfa. Zur Ovulationsinduktion werden HCG mit seiner langen Halbwertszeit und die physiologischer wirkenden GnRH Agonisten eingesetzt. GnRH getriggerte Embryonen zeigen eine schnellere Teilungsrate mit höherem Implantationspotential. Eine neue vielversprechende Möglichkeit stellt Kisspeptin-45 dar. Zur Beurteilung der Eizellqualität wurden die Viskosität des Zytoplasmas, die Morphologie des perivitellinen Spaltes, die Darstellung der Zona pellucida, der Einfluss des Oozytendurchmessers und die Quantität der AMH Produktion eines präovulatorischen Follikels rezent untersucht. Eine relativ häufige Komplikation der ovariellen Stimulation stellt das OHSS dar. Es stellt ein potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild dar. Das mögliche onkogene Risiko nach ovarieller Stimulation scheint gering zu sein. Die IVF stellt jedoch ein Risiko für schwangerschaftsinduzierte Hypertonie, Gestationsdiabetes, Frühgeburtlichkeit und niedriges Geburtsgewicht dar. Kryozyklen sind einer Spontankonzeption hormonell ähnlicher und weniger mit diesen Risiken behaftet. Studien beweisen, dass IVF Kinder geringfügig höhere Blutdruckwerte und Blutzuckerwerte aufweisen. Das allgemeine Krebsrisiko ist nicht erhöht. Änderungen in den DNA Methylierungsmustern und Imprintingdefekte werden berichtet. Zusammenfassung: Detaillierte Kenntnisse über die Effekte der Medikamente der Reproduktionsmedizin erlauben eine optimale individuelle Therapieplanung.

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