Gewählte Publikation:
Steinlechner,C.
Chronische Schmerzen des Rückens und ihre Assoziationen mit sozioökonomischen bzw. psychosozialen Variablen in Österreich analysiert anhand des ATHIS 2014
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp. 56
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Freidl Wolfgang
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Chronische Rückenschmerzen stellen das Gesundheitssystem vor eine immer größer werdende Herausforderung. Der Zusammenhang mit psychosozialen Risikofaktoren für dieses Krankheitsbild wird umfangreich in internationaler Fachliteratur beschrieben. Dennoch werden diese Risikofaktoren oftmals vernachlässigt.
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie hoch die Korrelationen zwischen chronischen Rückenschmerzen und psychosozialen Risikofaktoren für die österreichische Bevölkerung sind, und wie man diese Faktoren besser in eine Behandlungsstrategie einbeziehen könnte.
Methode
Mit den Daten einer österreichweiten Gesundheitsbefragung (ATHIS 2014) wurde die Prävalenz von chronischen Rückenschmerzen analysiert. Zur statistischen Berechnung des Einflusses psychosozialer Einflussfaktoren wurde eine logistische Regressionsanalyse durchgeführt.
Ergebnisse
Bekannte Risikofaktoren wie BMI, Depressivität, Schwerarbeit, Rauchen, niedriger Bildungsstatus und niedriger finanzieller Status konnten als begünstigend für chronische Rückenschmerzen für die österreichische Bevölkerung bestätigt werden.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit psychosozialer Faktoren für Krankheitsbilder wie chronische Rückenschmerzen und stehen damit im Einklang mit internationaler Literatur. Auf diese Faktoren sollte angesichts der deutlichen Zunahme dieser Probleme vermehrt in der Primärversorgung eingegangen werden. In Primärversorgungszentren könnte die passende Infrastruktur für eine nach biopsychosozialem Gesundheitsverständnis optimale Versorgung von Betroffenen und präventiver Schulung geschaffen werden.