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Gewählte Publikation:

Schedifka,K.
TORCH-Infektionen während der Schwangerschaft und Outcome der betroffenen Kinder
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp. 89 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Klaritsch Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Fragestellung: Während der Schwangerschaft können bestimmte Organismen, die gemeinhin unter dem Akronym "TORCH" zusammengefasst werden, Infektionen hervorrufen, die auf das ungeborene Kind übertragen werden können. Betroffene Kinder tragen ein erhöhtes Risiko für Spätschäden, insbesondere die neurologische Entwicklung betreffend. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz und den Verlauf von TORCH-Infektionen während der Schwangerschaft und das jeweilige peri- und postnatale (2 Jahres-) Outcome der betroffenen Kinder zu evaluieren. Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden alle Schwangerschaften mit intrauterinen Infektionen untersucht, die von 2003 bis Ende 2012 in einem Krankenhaus der KAGes betreut wurden. Anschließend wurden der Schwangerschaftsausgang sowie das peri- und postnatale bzw. das 2-Jahres-Outcome der betroffenen Kinder analysiert. Ergebnisse: Gesamt wurden 324 Patientinnen identifiziert, bei denen eine Infektion während der Schwangerschaft nachgewiesen oder zumindest nicht ausgeschlossen werden konnte, davon hatten 194 (59,9%) eine Infektion mit T. gondii, 49 (15,1%) mit CMV, 51 (15,7%) mit Parvovirus B19 und 30 (9,3%) mit VZV. Zusätzlich wurden 67 Patientinnen mit latenter Toxoplasmose und 19 Patientinnen nach prophylaktischer VZIG-Gabe evaluiert. Eine konnatale Toxoplasmose trat bei 6 von 173 lebendgeborenen Kindern (3,5%) auf, eine konnatale CMV-Infektion bei 4 von 47 lebendgeborenen Kindern (8,5%). In 4 von 51 Fällen (7,8%) entwickelte sich ein Parvovirus B19-assoziierter Hydrops fetalis. Eines von 30 Kindern (3,3%) hatte eine konnatale Varizellen-Infektion. Schlussfolgerung: Auf Grund des flächendeckenden Screenings wurden Infektionen mit T. gondii am häufigsten diagnostiziert, während bei CMV-Infektionen die Diagnose deutlich seltener und oft erst später in der Schwangerschaft gestellt wurde. Bei Infektionen mit Parvovirus B19 zeigte sich, dass mit intrauterinen Transfusionen bei Hydrops fetalis gute Ergebnisse erzielt werden können, wobei leider keine spezifischen postpartalen Kontrollen der Kinder durchgeführt wurden. Auch nach VZV-Infektionen erfolgten nur in Einzelfällen spezifische postpartale Kontrollen.

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