Selected Publication:
Kastner,P.
Der Effekt von Musik auf die Leistungsfähigkeit des/der Chirurgen/in beim Anlegen einer mikrochirurgischen arteriellen Anastomose - eine prospektive randomisierte Studie
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp.64
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Seibert Franz
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Musik wird üblicherweise in Operationssälen weltweit abgespielt. Jedoch gibt es eine laufende, bislang ungeklärte, Diskussion darüber ob es zu Stressreduktion und Entspannung, oder zu Ablenkung führt.
Ziel dieser Arbeit war es, anhand einer prospektiven randomisierten Studie, festzustellen, ob ein möglicher positiver Einfluss von Musik auf die Leistungsfähigkeit des/der Chirurgen/in beim Anlegen einer mikrochirurgischen arteriellen Anastomose nachzuweisen ist.
Methodik: Es wurden eine Anfänger/innengruppe (15 Studenten/innen) und eine Experten/innengruppe (15 erfahrene Mikrochirurgen/innen) in die Studie eingeschlossen. Nach einfacher Randomisierung wurde jede Gruppe in 2 Kohorten getrennt. Eine "music-playing-first" und eine "music-playing-second" Kohorte. Jeder Teilnehmer nähte eine Anastomose mit, sowie eine Anastomose ohne seiner persönlichen Lieblingsmusik.
Folgende Parameter wurden zwischen den beiden angelegten Anastomosen verglichen:
-Zeit, die für das Anlegen benötigt wurde
-Performance des/der Chirurgen/in anhand der "SmaRT-Scale"
-Qualität der Anastomose evaluiert mittels "ALI-Score"
Zusätzlich wurde untersucht, ob es einen signifikanten Zusammenhang zwischen subjektiver Präferenz (mit oder ohne Musik), und der tatsächlichen Leistungsfähigkeit gibt.
Resultate: Das Hören von Musik hatte weder bei den Anfängern/innen, noch den Experten/innen einen signifikanten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des/der Chirurgen/in hinsichtlich Performance, Qualität der Anastomose und Zeit die zum Anlegen benötigt wurde.
Jedoch gab es einen signifikanten Zusammenhang zwischen subjektiver Präferenz (mit oder ohne Musik) und der Performance des/der Chirurgen/in während des Nähens, mit hohen SMaRT-Scale-Scores bei den Experten/innen. (p= 0,044)
Schlussfolgerung: Fühlen sich erfahrene Chirurgen/innen durch Musik subjektiv positiv beeinflusst, verbessert diese tatsächlich ihre Leistungsfähigkeit beim Anlegen von mikrochirurgischen arteriellen Anastomosen, hinsichtlich besserer Performance. (SMaRT-Scale)
In der Anfänger/innengruppe zeigte Musik keinerlei Effekt auf die Performance des/der Chirurgen/in oder die Qualität der Anastomose.