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Chronische Schmerzen und Depression - Komorbidität von Schmerz und Depression sowie die Verwendung von Antidepressiva in der Schmerztherapie
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp. 56 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Baranyi Andreas
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Abstract:
Depression und chronische Schmerzen sind beides häufige Krankheitsbilder die oft als Komorbidität auftreten. Die Pathogenese von sowohl Schmerz als auch der Depression ist komplex und umfasst neben biologischen Grundlagen auch psychosoziale Faktoren Bemerkenswert dabei ist, dass beide Krankheitsbilder erhebliche Ähnlichkeiten in ihren pathophysiologischen Mechanismen aufweisen. So sind sowohl chronische Schmerzen als auch Depressionen mit ähnlichen strukturellen und funktionellen Veränderungen im zentralen Nervensystem assoziiert. Diese neurobiologischen Gemeinsamkeiten sind vermutlich mit an der starken klinischen Korrelation beider Krankbilder beteiligt. Die Prävalenz von chronischen Schmerzen bei PatientInnen mit Depression liegt bei etwa 65% und ist damit erheblich höher als bei Personen ohne Depression. Umgekehrt ist auch die Prävalenz von depressiven Symptomen bei PatientInnen mit chronischen Schmerzen sehr hoch. Treten beide Erkrankungen als Komorbidität auf, ist dies mit einer niedrigeren Lebensqualität assoziiert, als das der Fall ist, wenn nur eine der beiden Erkrankungen vorliegt (Arnow et al., 2006). Die Therapie chronischer Schmerzen ist oft schwierig und vor allem bei neuropathischen Schmerzen bringen übliche Analgetika wie NSARs häufig keinen zufriedenstellenden Therapieerfolg. Der Einsatz von Antidepressiva in der Schmerztherapie beschränkt sich dabei nicht nur auf die Therapie komorbider Depression, einige antidepressive Wirkstoffe verfügen über eine analgetische Potenz, die unabhängig von der antidepressiven Wirkung zu funktionieren scheint. Vor allem duale Antidepressiva, also solche, die sowohl auf den Serotonin- als auch den Noradrenalin-Stoffwechsel wirken, zeigen sich als Analgetika effektiv.

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