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Gewählte Publikation:

Hammer,P.
Einfluss von früher chirurgischer Resektion auf die Prognose von metastasierenden gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp. 101 [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Constantini-Kump Patrizia
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Wahl der Erstlinientherapie von GEP-NET wird kontrovers diskutiert. Diese retrospektive Analyse von GEP-NET Patienten aus dem österreichischen GEP-NET Register (ANETS-Register), deren Daten aus Graz eingebracht worden waren, untersucht den Einfluss der Tumorlokalisation, des Tumorgradings (G1-G3), der Art der durchgeführten Erstlinientherapie, des Ki-67-Index, des Geschlechtes und des Metastasierungsmusters auf das progressionsfreie Überleben (PFS), in Abhängigkeit von der gewählten Erstlinientherapie. Methoden: Aus 88 hausinternen PatientInnen, die zwischen 1/2014 und 12/2015 an der NET-Ambulanz der Med. Univ. Klinik vorgestellt wurden, wurden alle 25 PatientInnen mit metastasierten NET und zumindest 6 Monate zurückliegendem Beginn der Erstlinientherapie identifiziert. In Abhängigkeit der Erstlinientherapie wurden Gruppen gebildet. 16 PatientInnen wurden primär chirurgisch behandelt, 9 PatientInnen wurden medikamentös behandelt (in unserem PatientInnengut entsprach diese Therapieform den Somatostatinanaloga sowie den “targeted therapies“), und jeweils 1 Patient wurde mit einer endoskopischen Abtragung oder mit einer TACE behandelt. Ergebnisse: G1-Tumore haben bei konservativer Erstlinientherapie ein signifikant längeres PFS als bei chirurgischer Resektion als Erstlinientherapie (p=0,036, Durchschnitt: 42 vs 21 Monate). Extrapankreatische Tumore weisen ein signifikant längeres PFS sowohl bei chirurgischer Erstlinientherapie (p=0,033 Durchschnitt: 27 vs 16 Monate), als auch bei konservativer Erstlinientherapie (p=0,010, Durchschnitt: 33 vs 14 Monate) auf als pankreatische Tumore. Kein signifikanter Einfluss auf das PFS hatten der Ki-67 Index, das Geschlecht und das Metastasierungsmuster. Diskussion: Diese erste retrospektive Analyse von GEP-NET PatientInnen aus dem ANETS Register gibt Hinweise für einen Vorteil der medikamentösen Erstlinientherapie bei PatientInnen mit metastasierenden G1 NET und für ein generell besseres PFS von extrapankreatischen im Vergleich zu pankreatischen metastasierenden Tumoren, unabhängig von der Erstlinientherapie. Angesichts bestehender Limitationen wie der kleinen PatientInnenzahlen, dem heterogenen PatientInnenkollektiv und dem kurzen Beobachtungszeitraum sollten diese Daten in einem größeren Kollektiv prospektiv überprüft werden. Diesbezüglich erfolgte eine Kontaktaufnahme für die Einleitung internationaler Kooperationen anlässlich einer Präsentation dieser Daten im Rahmen eines Scientific exchange meetings in Rom, im Februar 2016.

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