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Gewählte Publikation:

Osep,V.
Dekubitusprävention im Fokus der Risikoeinschätzung nach Braden bei PatientInnen im operativen Krankenhaussetting - eine Sekundärdatenanalyse
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [Masterarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp.77 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Osep Vanessa Christina
Betreuer*innen:
Hödl Manuela
Altmetrics:

Abstract:
Dekubitus ist ein weltweit häufig auftretendes Gesundheitsproblem. Nach einer internationalen Metaanalyse hat knapp jeder/jede fünfte PatientIn im operativen Fachbereich mindestens einen Dekubitus. Dieser hat weitreichende Folgen für die Betroffenen und für das Gesundheitssystem. Vor allem PatientInnen im operativen Fachbereich sind intra- als auch postoperativ in ihrer Mobilität eingeschränkt und somit dekubitusgefährdet. Es liegt in der Verantwortung der Pflege eine individuelle Risikoeinschätzung und multidisziplinäre Planung sowie Durchführung von präventiven Maßnahmen vorzunehmen. Ziel dieser Arbeit ist es, das Dekubitusrisiko sowie durchgeführte präventive Maßnahmen im Fokus der Risikoeinschätzung nach Braden (Bradensubskalen) bei PatientInnen im operativen Fachbereich in österreichischen Krankenhäusern aufzuzeigen. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgt eine Sekundärdatenanalyse von Daten der Pflegequalitätserhebung (PQE) 2.0 aus den Jahren 2017 und 2018. Die Analyse und Darstellung der Ergebnisse erfolgt mittels IBM® SPSS® 25 sowie deskriptiver und bivariater Statistiken. Insgesamt haben 2154 PatientInnen aus 32 Einrichtungen mit 101 Stationen an der Erhebung teilgenommen. In Österreich liegt das Dekubitusrisiko im operativen Fachbereich (Bradenwert ≤ 20) bei 28,2 %. Bei den RisikopatientInnen lt. Braden wurde am häufigsten die Anwendung von Feuchtigkeits- oder Hautschutzcrémes/- Produkte (63,7 %) zur Prävention von Dekubitus durchgeführt. Bei knapp der Hälfte (47,4 %) der PatientInnen ohne ein Risiko lt. Braden und einer Operation in den letzten zwei Wochen zum Zeitpunkt der Datenerhebung wurden keine Maßnahmen zur Prävention durchgeführt. Bei 32,8 % der PatientInnen mit mäßiger Ernährung wurde eine Prävention oder Behandlung von Flüssigkeits-/Ernährungsdefiziten vorgenommen. Maßnahmen gegen Mangelernährung sind ebenso ein essentieller Bestandteil der Dekubitusprävention und sollten daher innerhalb des multidisziplinären Teams vermehrt durchgeführt werden. Für weitere Forschung wird empfohlen, einheitliche Cut-off-Werte zur Einschätzung von RisikopatientInnen lt. Bradenskala festzulegen, um einen internationalen Vergleich der Ergebnisse zu ermöglichen.

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