Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Kainz,A.
Sekundär sklerosierende Cholangitis bei kritisch kranken PatientInnen
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp. 75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Schörghuber Michael
Betreuer*innen:
Stadlbauer-Köllner Vanessa
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund: Die sekundär sklerosierende Cholangitis bei kritisch kranken PatientInnen, ist eine cholestatische Lebererkrankung mit rascher Progression, die zu einer Leberzirrhose und schlussendlich zu Leberversagen führt. Bisher gibt es nur wenige monozentrische retrospektive Studien mit geringer Fallzahl, somit konnten nur Hypothesen zur Pathogenese aufgestellt werden. Die Erstellung dieser Arbeit erfolgte mit dem Ziel mehr Informationen über die Entwicklung einer SSC-CIP zu gewinnen. Methoden: Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile, einem Review über die relevante Literatur der letzten 20 Jahre zur SSC-CIP und einer retrospektiven Datenanalyse von 15 PatientInnen, die an der Universitätsklinik Graz intensivmedizinisch betreut wurden und eine SSC-CIP entwickelten. Primär war geplant, in Zusammenarbeit mit dem Institut für medizinische Informatik eine Datenbank zu erstellen, in der die intensivmedizinischen Daten aus dem Centricity (Dokumentationssoftware) mit den Daten aus dem openMEDOCS zusammengefügt werden, um ein breites Spektrum an Daten abzudecken. Da dies bis zur Fertigstellung dieser Arbeit nicht gelang, wurden die demographischen Daten von 15 PatientInnen und die Labordaten (der ersten 14 Aufenthaltstage) von 12 PatientInnen händisch erfasst und ausgewertet. Ergebnisse: Zwischen dem 5. und 6. Aufenthaltstag steigen die AP-Werte bis auf einen Patienten bei allen PatientInnen an, an Tag 14 lag der Median über dem oberen Normalwert (140 U/L). Bei allen PatientInnen begann GGT zwischen dem 4. und 6. Tag anzusteigen, spätestens am 6. Tag erreichten alle PatientInnen einen Wert oberhalb des Normbereiches (>55 U/L). Spätestens an Tag 7 erreichen alle bis auf zwei PatientInnen das Doppelte des oberen Normalwertes. Der Hb-Wert begann tendenziell zwischen dem 1. und 2. Aufenthaltstag abzusinken und lag danach unter 9,5 g/dL. Bis auf einen Patienten hatten alle PatientInnen Episoden, in der sie den oberen Bilirubinnormalwert (1,2 mg/dL) überschritten. Der Median von AST erreichte im Aufzeichnungszeitraum keinen Normalwert, fast alle PatientInnen erreichten ALT-Werte oberhalb des Normbereichs. Schlussfolgerung: Um mehr Wissen über die Pathogenese und Faktoren, die eine Entwicklung der SSC-CIP eventuell vorhersagen können oder zumindest eine gewisse „awareness“ bei gefährdeten PatientInnen zu schaffen, sind größer angelegte Studien notwendig. Bislang sind in der Literatur keine multizentrischen Studien zur SSC-CIP bekannt, welche wahrscheinlich aber, aufgrund der geringen Fallzahlen, dringend notwendig wären.

© Med Uni Graz Impressum