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Gewählte Publikation:

Winckler,F.
Verwendung strukturierter Kommunikation in der Medizin zur Erhöhung der Patientensicherheit
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp. 104 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hoffmann Magdalena
Sendlhofer Gerald
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund und Ziel: In einem immer komplexeren Umfeld mit stärkerer Spezialisierung des medizinischen Personals wird interdisziplinäre Zusammenarbeit zunehmend wichtiger - und damit auch eine effiziente Kommunikation. Jedoch läuft die Kommunikation im Gesundheitswesen oft unstrukturiert ab, was die Zusammenarbeit im Team erschwert und zum Verlust von wichtigen Informationen führen kann. Dies stellt ein potenzielles Risiko für die PatientInnen dar. Ziel dieser Arbeit war es, die Notwendigkeit von strukturierter Kommunikation in der Medizin zu erfassen und mögliche Maßnahmen abzuleiten, um die Sicherheit in der Gesundheitsversorgung zu verbessern. Zudem wurde die Kommunikationskultur am LKH Universitätsklinikum Graz und die Einstellung der MitarbeiterInnen zu strukturierter Kommunikation mittels Befragung erhoben. Methoden: Eine Literaturrecherche nach dem Schneeballsystem wurde durchgeführt, um wichtige Aspekte für die durchzuführende Befragung zu erhalten. Die Befragung wurde auf je einer Abteilung der Chirurgie und der Intensivmedizin sowie auf zwei Abteilungen der Inneren Medizin im Zeitraum vom 29. April bis zum 20. Mai 2019 mit Hilfe des Online-Befragungssystems EvaSys durchgeführt. Ergebnisse: Neben verschiedenen Kommunikationsstrategien wurden in der Literaturrecherche hilfreiche „Mnemonics“ (Gedächtnisstützen) wie SBAR und I-PASS gefunden. Die Befragung erzielte die erwartete Rücklaufquote von 20% (n=63). Der Großteil des Personals sieht in Kommunikationsdefiziten großen bis sehr großen Einfluss auf die PatientInnensicherheit und der Wunsch nach Fort-/Weiterbildungen, sowie nach verstärktem Training/Lehre in der Ausbildung ist vorhanden. Es gibt Unterschiede zwischen den Berufs- und Altersgruppen sowie den Fachabteilungen, die es bei der Planung von gezielten Maßnahmen zu berücksichtigen gilt. Diskussion: Es gibt Ansätze zu strukturierter Kommunikation in der Medizin, deren positive Effekte bereits mit Studien belegt wurden und welche Vorteile für die PatientInnensicherheit bringen können. Die Befragung lieferte wichtige Rückschlüsse zur aktuellen Kommunikationskultur am LKH Graz und zur Einstellung der MitarbeiterInnen zu dem Thema. Das Personal hat einen niedrigen Ausbildungsstand in Bezug auf strukturierte Kommunikation und der Wunsch nach Fort-/Weiterbildungen sowie nach intensiviertem Training und stärkerer Lehre bereits in der Ausbildung ist groß. Die Inhomogenität bezüglich der Fachabteilungen und Berufsgruppen in den Ergebnissen der Befragung, sowie teilweise kleine Stichprobengrößen, erschwerten die Auswertung.

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