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Gewählte Publikation:

Breitegger,C.
Vitamin D und Autoimmunthyreopathien
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz; 2019. pp. 73
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Amrein Karin
Dobnig Harald
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung und Ziele: In den letzten Jahren wurde ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und Autoimmunthyreopathien wie Hashimoto Thyreoiditis und Morbus Basedow diskutiert. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die verschiedenen Einflussfaktoren auf Autoimmunthyreopathien (AITDs) in Bezug auf niedrige 25(OH)D Serumwerte zu geben. Methoden: Für diese Diplomarbeit wurde als Methode die Literaturrecherche gewählt und PubMed, Medline und GoogleScholar. Ergebnisse: In Österreich hatten 2012 30 % der Frauen und 22 % der Männer zwischen dem 18. und 65. Lebensjahr 25(OH)D Serumwerte unter 12 ng/ml. 82 % der Frauen und 88 % der Männer haben zu wenig Vitamin D über die Nahrung aufgenommen. In der Altersgruppe über dem 65. Lebensjahr war die Zufuhr an oral aufgenommenem Vitamin D noch niedriger. Eine Korrelation zwischen niedrigen 25(OH)Serumwerte und AITDs konnte in 20 Studien festgestellt werden. Bei der Untersuchung des Zusammenhangs von 25(OH)D Serumwerten und Schilddrüsenantikörpern waren die Ergebnisse heterogen. Zwischen den freien Schilddrüsenhormonen T3 und T4 wurde kein Zusammenhang mit einem Vitamin-D-Mangel gefunden. Personen mit AITDs waren zumeist weiblich. Frauen hatten meist niedrigere 25(OH)D Serumwerte als Männer. VDR-Polymorphismen scheinen eine Rolle in der Entstehung von AITDs zu spielen, allerdings war der Einfluss der einzelnen Polymorphismen von der Ethnie der Studienpopulation abhängig. Schlussfolgerung: Ein Vitamin-D-Mangel ist weltweit häufig und mit dem Auftreten von AITDs assoziiert. Vom Großteil der Autoren wird eine Supplementation von Vitamin D empfohlen. Diese Supplementation stellt eine kostengünstige Präventionsmaßnahme dar. Um die vermuteten positiven Effekte der Supplementation zu bestätigen und die optimale Dosis bei Hashimoto Thyreoiditis und Morbus Basedow zu ermitteln, wird die Durchführung großer randomisierter Langzeit-Studien empfohlen.

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