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Gewählte Publikation:

Kernspecht,N.
Implantation von stentless sutureless Bioprothesen in der Herzchirurgie - Klinisches Outcome im Langzeitverlauf anhand der Perceval S stentless sutureless Bioprothese minimalinvasiv implantiert - Eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp. 96 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Florian Alissa
Knez Igor
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Aortenstenose ist die häufigste Herzklappenerkrankung in der westlichen Welt, und immer mehr ältere Patientinnen und Patienten mit mehr Komorbiditäten und daraus resultierend einem höherem Operationsrisiko benötigen einen Aortenklappenersatz. Sutureless Aortenklappenprothesen, wie die Perceval S, wurden entwickelt, um eine schnelle, einfache Implantation zu ermöglichen. Sie senken das perioperative Risiko, da sie das Potential haben die Aortenklemmzeit und Bypasszeit zu verringern. In Kombination mit minimalinva-siven Operationsmethoden, die entwickelt wurden um das operative Trauma zu reduzieren, sollen es Sutureless Aortenklappen ermöglichen, auch „high-risk“-Patientinnen und Patienten sicher operieren zu können. Im Rahmen dieser Dipolmarbeit wurden die Ergebnisse der Patientinnen und Patienten, die in Graz mittels minimalinvasiver Methoden operiert wurden, miteinander verglichen. Methodik: Das gesamte Patientenkollektiv bestand aus n=144 Patientinnen und Patienten, die im Zeitraum zwischen 2012 und 2018 einem Aortenklappenersatz unterzogen wurden und eine Perceval S mittels minimalinvasiver Operationsmethoden implantiert bekommen haben. Davon wurden 87 Patientinnen und Patienten über eine rechts-anterolaterale Thorakotomie (RAT) und 57 Patientinnen und Patienten über eine obere Hemisternotomie operiert. Die Daten der beiden Patientengruppen wurden mittels deskriptiver Statistik miteinander verglichen. Um die Performance Ratio der Operationsmethoden darzustellen wurden Variable-Life-Adjusted-Display (VLAD) und Funnelplots verwendet. Resultate: Das mittlere Alter der oberen Hemisternotomie-Gruppe war 75,3 ± 5,4 Jahre, der mittlere logistische Euroscore lag bei 9,9 ± 1,7% und der mittlere Euroscore II war 3,3 ± 4,4%. In der RAT-Gruppe lag das mittlere Alter bei 74,76 ± 6,5 Jahren, der mittlere logistische Euroscore lag bei 7,0 ± 5,1% und der mittlere Euroscore II bei 2,3 ± 1,6%. Die durchschnittliche Aortenklemmzeit und Perfusionszeit lag in der oberen Hemisternotomie-Gruppe bei 46,63 ± 11,5 Minuten und 73,53 ± 18 Minuten. In der RAT-Gruppe lag sie bei 47,76 ± 11 Minuten und 87,15 ± 19,3 Minuten. In beiden Gruppen lag die 30-Tages-Mortalität bei 0%. Die mittlere Follow-up Zeit der Patienten und Patientinnen der oberen Hemisternotomie-Gruppe betrug 38,27 ± 18,43 Monate, in der RAT-Gruppe lag die mittlere Follow-up Zeit bei 34,91 ±12,08 Monaten. Konklusion: Der minimalinvasive Aortenklappenersatz mit der Perceval S, ist eine sichere und reproduzierbare herzchirurgische Prozedur, assoziiert mit exzellenten hämodynamischen Resultaten, postoperativen Ergebnissen und einem international bekannten, sehr gutem 1-Jahres-Überlebensergebnis.

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