Gewählte Publikation:
Schraml,D.
Sexualität bei Transsexualismus – eine Literaturübersicht
Humanmedizin; [Diplomarbeit] Medizinische Universität Graz;2019. pp. 90
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gold ehem Ulrich Daniela
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- Hintergrund: Sexualität bei Transidentität ist ein noch wenig erforschtes Thema. Es existieren nur wenige Publikationen, die sich mit diesem Thema beschäftigen und es gibt noch viel Platz für Forschung um die Behandlungsoptionen für Transidente zu optimieren. Im Vordergrund dieser Diplomarbeit steht die Erhebung der Sexualität bei Transidenten durch Untersuchung existierender Fragebögen zu diesem Thema mit Schwerpunkt auf Sexualität nach der geschlechtsangleichenden Operation. Um einen guten Überblick über die möglichen Probleme bezüglich Sexualität bei Transidentität zu erhalten, wird in der Arbeit vorweg Grundsätzliches zum Thema Transidentität und die verschiedenen Operationsmöglichkeiten besprochen.
Methoden: Im Rahmen einer Literaturrecherche wurde nach Publikationen gesucht, die sich mit der Sexualität von vor allem Frau-zu-Mann Transidenten nach der geschlechtsangleichenden Operation beschäftigten und diese mittels Fragebögen untersucht hatten. Zusätzlich wurde eine gezielte Recherche nach Fragebögen gemacht. Recherchiert wurde in den Datenbanken pubmed und Google, in Lehrbüchern und bei Verlagen wie Hogrefe und Thieme Connect. Verwendet wurden Publikationen auf Deutsch und Englisch mit Volltextzugang. Die meisten Fragebögen wurde über pubmed gefunden. Einige Publikationen ohne Volltextzugriff wurden beim Literaturservice der Medizinischen Universität Graz angefordert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden sieben Fragebögen zur Bemessung der Sexualität von Transidenten gefunden. Davon sind fünf validiert, einer war zum Zeitpunkt der Publikation der Arbeit noch nicht validiert, aber die Validierung war laut Angabe in Arbeit und zu einem konnte keine Angabe über eine Validierung gefunden werden. Weiters konnten acht Publikationen gefunden werden, bei denen zur Bewertung der Sexualität ebenfalls Fragebögen zum Einsatz kamen. Diese Fragebögen waren zum Teil validiert, aber nicht spezifisch für Transidente, oder es handelte sich um Teilbereiche aus bekannten, validierten Fragebögen. Desweiteren kamen auch von den jeweiligen ForscherInnen selbst zusammengestellte Fragebögen zur Anwendung. Zusätzlich konnten 22 Publikationen gefunden werden, die sich in irgendeiner Form mit dem Thema Sexualität bei Transidentität beschäftigten, jedoch keine validierten Fragebögen speziell für die Bewertung der Sexualität bei Transidenten verwendeten.
Conclusio: Sexualität ist bei Transidentität ein zentraler Punkt und sollte mehr Aufmerksamkeit erhalten. Das Ziel könnte eine fächerübergreifende Zusammenarbeit zur Erstellung besser ausgearbeiteter, international gültiger und validierter Fragebögen sein, die einerseits gezielt für Transfrauen und andererseits für Transmänner anwendbar sind.