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Selected Publication:

Ebner, A.
Funktionelle und ästhetische Ergebnisse nach chirurgischer Versorgung der radialen Polydaktylie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 78 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Schmidt Barbara
Singer Georg
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die radiale Polydaktylie, auch als Doppeldaumen bezeichnet, zählt zu den häufigsten kongenitalen Anomalien der Hand und präsentiert sich in ihrer Form und Komplexität sehr variabel. Eingeteilt wird die radiale Polydaktylie nach Wassel in sieben Typen. Die chirurgische Versorgung erfolgt meist bereits im ersten oder zweiten Lebensjahr. Ziel dieser Diplomarbeit war, die funktionellen und ästhetischen Ergebnisse nach chirurgischer Versorgung einer radialen Polydaktylie zu erheben und auszuwerten. Methoden: Anhand einer retrospektiven Analyse wurden alle PatientInnen eruiert, die zwischen 1997 und 2017 an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz aufgrund einer radialen Polydaktylie operativ versorgt wurden. Die PatientInnen wurden anschließend zu einer Nachuntersuchung eingeladen. Im Rahmen dieser wurden beide Daumen der PatientInnen klinisch und radiologisch untersucht und neben Länge und Nagelbreite, die Bewegungsumfänge, Stabilität und Achsabweichungen in den Daumengelenken gemessen. Subjektive Ergebnisse wurden mittels VAS-Scores und Fragebögen erhoben. Resultate: 48 PatientInnen (52 betroffene Daumen) erfüllten die Einschlusskriterien und wurden zu einer Nachuntersuchung eingeladen. 21 PatientInnen (24 betroffene Daumen) folgten dieser Einladung und nahmen an einer Nachuntersuchung teil. Wassel Typ IV und II waren am häufigsten vertreten. Das durchschnittliche Alter bei Operation lag bei 15,1 Monaten, das mittlere Follow-Up bei 7,4 Jahren. Als Operationstechniken wurden die „Resektion und Rekonstruktion“, „Simple Ablation“ und die „Bilhaut-Operation“ angewendet. In drei Fällen (5,8%) war eine erneute Operation notwendig. Der durchschnittliche Tada-Score ergab 4,3 Punkte. Die durchschnittlichen VAS-Scores für das funktionelle und das ästhetische Outcome lagen bei 95,0 und 86,5. Im Seitenvergleich zeigten sich signifikante Unterschiede in der MCP Flexion, der IP Flexion und Extension, der Nagelbreite sowie in der Ausrichtung im MCP- und im IP-Gelenk. Conclusio: Trotz gewisser funktioneller Seitenunterschiede und ästhetischen Einschränkungen zeigen PatientInnen mit korrigierter radialer Polydaktylie hohe Zufriedenheitsraten und können ihre Daumen im Alltag meist ohne Probleme einsetzen.

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