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Bernklau, J.
EROSIONEN BEI SPORTLERN MIT SPEZIELLEN BEDÜRFNISSEN
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
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Glockner Karl
- Advisor:
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Glockner Karl
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Erosionen an den Zähnen betreffen viele Bevölkerungsschichten und treten oft schon in sehr jungen Jahren sowohl an Milchzähnen als auch an bleibenden Zähnen in Erscheinung. Durch die BEWE (Basic Erosive Wear Examination) können Erosionen schnell und relativ gut reproduzierbar von Zahnärztinnen und -ärzten erkannt, dokumentiert und danach ein Behandlungsplan angefertigt werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Special Olympics World Winter Games 2017 wurden im Rahmen des Projects „Special Smiles“ des Healthy Athletes Programms neben einer allgemeinen zahnärztlichen Grunduntersuchung auch mittels der BEWE begutachtet.
Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, wie häufig erosive Läsionen bei Sportlerinnen und Sportlern mit speziellen Bedürfnissen, die an den Special Olympics World Winter Games teilgenommen haben, in Relation zur Gesamtbevölkerung auftreten.
Material und Methode: Diese Arbeit stellt eine retrospektive Datenanalyse jener 1089 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Special Olympics World Winter Games 2017, die sich im Zuge dieser Veranstaltung einer freiwilligen zahnmedizinischen Untersuchung unterziehen haben lassen, dar. Die anonymisierten Datensätze enthalten Erosionswerte, Alter und Geschlecht.
Die Erosionen wurden von 18 verschiedenen, freiwilligen Zahnärztinnen und Zahnärzten nach einem Kalibrierungsbriefing an dem Universitätsklinikum für Zahnmedizin und Mundgesundheit der Medizinischen Universität Graz durch Prof. Dr. Adrian Lussi (Zahnmedizinische Kliniken der Universität Bern) anhand des BEWE Scores erhoben.
Anschließend wurden diese Daten mit Studien, welche die Verteilung von Erosionen anhand des BEWE Scores in der Gesamtbevölkerung behandeln, verglichen.
Ergebnisse: Die Personen mit besonderen Bedürfnissen sind zum Teil sehr deutlich öfter und stärker betroffen als die Gesamtbevölkerung. Die Prävalenz in der
Gesamtbevölkerung liegt laut Vergleichsstudien bei 36,6%-75%, mit Ausnahme einer arabischen Studie mit einer Prävalenz von 99,2%.
80,8% der 1089 Untersuchten wiesen zumindest eine Erosion auf, die durchschnittliche score sum liegt bei 5,40 (Standardabweichung ±4,91). Am häufigsten betroffen sind der Seitenzahnbereich im UK sowie die OK-Incisivi. Es lässt sich bei den Erosionen kein signifikanter Geschlechterunterschied feststellen.
Nahezu jeder vierte Untersuchte hat ein mittleres bis hohes Erosionsrisiko und bedarf demnach zusätzlichen Maßnahmen und sollte zumindest jährlich auf erosive tooth wear untersucht werden.
Schlussfolgerung: Erosionen sind sehr weit unter Sportlerinnen und Sportlern mit speziellen Bedürfnissen und weit häufiger als in der Gesamtbevölkerung verbreitet. Es bedarf daher spezieller Aufklärung und Sensibilisierung sowohl des zahnmedizinischen Personals als auch der Personen mit special needs selbst, deren Betreuerinnen und Betreuer sowie Angehörigen.