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Gewählte Publikation:

Pfingst, D.
Der Einsatz von Ketamin in der Behandlung chronischer Schmerzen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 43 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Bornemann-Cimenti Helmar
Lang-Illievich Kordula
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Die Prävalenz für das Auftreten chronischer Schmerzen liegt in der Bevölkerung zwischen 11 und 19%. Die Pathophysiologie chronischer Schmerzen wurde auch nach Jahrzehnten klinischer Forschung noch nicht vollständig geklärt, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass auch die Wahl der richtigen Schmerztherapie ein mitunter schwieriges Unterfangen darstellen kann. Wo First und Second Line Analgetika nicht den gewünschten Effekt erbringen, könnte subanästhetisch dosiertes Ketamin, einem Anästhetikum mit einer einzigartiger Wirkweise, Linderung verschaffen. Im Rahmen einer systematischen Literaturübersicht wurde deshalb der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert Ketamin in der Behandlung chronischer Schmerzen einnimmt. Um eine möglichst hohe Aussagekraft zu erzielen, diente die Online-Datenbank PubMed als Quelle für potenzielle Veröffentlichungen. Von 3338 detektierten Arbeiten erfüllten 3316 nicht die geforderten Kriterien und wurden ausgeschlossen. Die 22 verbliebenen Veröffentlichungen bilden als Ergebnis der Literatursuche die signifikante Grundlage dieser Arbeit. Bei dem Großteil der Veröffentlichungen bewirkte Ketamin eine signifikante Schmerzreduktion. Je nach Aufbau und Fragestellung wurden bei einigen Studien auch ein analgetischer Effekt über den Behandlungszeitraum hinaus dokumentiert. Nebenwirkungen im subanästhetischen Bereich wurden häufig beschrieben, waren aber mild in der Ausprägung. Aufgrund der Heterogenität der Studien im Aufbau, haben sich bisher noch keine konkreten Richtlinien zur Behandlung chronischer Schmerzen mit Ketamin etabliert und Aussagen darüber, wann Ketamin, bei welchem chronischem Schmerzsyndrom, eine wie gute Wirksamkeit zeigt, fallen aufgrund der limitierten Anzahl geeigneter Studien schwer. Deshalb stellt Ketamin zwar grundsätzlich eine Behandlungsoption dar und könnte in speziellen Einzelfällen auch zum Einsatz kommen, aber aufgrund der vagen Studienlage spielt es in der Behandlung chronischer Schmerzen vorerst nur eine untergeordnete Rolle.

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