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Gurdet, A.
Maßnahmen zur Förderung der Inanspruchnahme von Grippeimpfungen in Pflegewohnheimen und Betreutem Wohnen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Zollner-Schwetz Ines
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Die saisonal wiederkehrende Grippewelle verursacht jedes Jahr weltweit biszu 50 Millionen Krankheitsfälle, wovon bis zu 5 Millionen einen schweren Verlauf zeigen. Besonders gefährdet sind Risikogruppen, zu denen unter anderen Personen über 65 Jahren, Personen in Langzeitpflegeeinrichtungen und Personen mit chronischen Grunderkrankungen gezählt werden. Das Primärziel unserer Pilotstudie ist es, die Impfrate von Bewohner/innen, Mieter/innen und von Mitarbeiter/innen in Pflegewohnheimen der geriatrischen Gesundheitszentren Graz (GGZ) zu erhöhen. Als Sekundärziel sollen Influenzainfektionen vermieden und so Influenza assoziierte Krankenhausaufenthalte und Todesfälle verhindert werden.
Methodik
Die Pilotstudie wurde im Jänner 2018 in 4 Pflegewohnheimen der GGZ Graz und dem Betreuten Wohnen am Oeverseepark mit einer Befragung der Bewohner/innen, Mieter/innen und Mitarbeiter/innen begonnen. Es erfolgte eine Erhebung bezüglich der Grippeimpfung in der abgelaufenen Saison 2017/2018. Die Teilnehmer/innen wurden nach ihren Motiven für die (Nicht-) Inanspruchnahme der Impfung gefragt. Nach der Datenauswertung wurden Interventionsmaßnahmen gesetzt, um die Impfrate in der Folgesaison erhöhen zu können. Im Jänner 2019 wurde eine weitere Befragung mittels Fragebögen durchgeführt, bei welcher ebenfalls eine Erhebung der Impfrate erfolgte. Die Teilnehmer/innen wurden darum gebeten ihre Motive und Hemmgründe gegenüber der Impfung anzugeben. Zusätzlich dazu wurden noch allgemeine Daten zu Alter, Geschlecht und Meinungen zu Impfungen im Allgemeinen erhoben.
Ergebnisse
Ein Vergleich der Saison 2017/2018 und Saison 2018/2019 zeigte einen Anstieg der Impfrate. Bei den Bewohner/innen und Mieter/innen stieg die Impfrate von 6% auf 19%. Bei den Mitarbeiter/innen kam es zu einem Anstieg von 1% auf 20%. Statistisch ergab sich daraus ein signifikanter Unterschied (p<0,001). Im Jänner 2018 gab es in einem Pflegewohnheim eine Influenzaerkrankung mit Todesfolge, in der Saison 2018/2019 wurde keine Erkrankung gemeldet.
Schlussfolgerung
Die Pilotstudie konnte zeigen, dass die Interventionsmaßnahmen zu einem statistisch signifikanten Anstieg der Impfrate sowohl bei den Bewohner/innen, Mieter/innen als auch beim Personal führten. Um das positive Ergebnis auch in den folgenden Saisonen ausbauen zu können, müssen noch weitere Adaptierungen erfolgen, damit die Impfrate langfristig gesteigert und das Risiko für eine Influenzaerkrankung gesenkt werden kann.