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Gewählte Publikation:

Kitschigin, V.
DTI der bipolaren affektiven Störung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2019. pp.92. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Queissner Robert
Reininghaus Eva
Altmetrics:

Abstract:
Neuropsychiatrische Forschung befasst sich mit neurobiologischen Faktoren psychiatrischer Erkrankungen. Die Mittel zur Erkenntnissicherung können sehr vielfältig sein. Biochemische, histologische und neuroanatomische Daten sollen dabei helfen, die Ursachen und Wirkungen psychischer Erkrankungen zu ermitteln. Besonders in den letzten Jahrzehnten durch die Entwicklung und Verbesserung bildgebender Verfahren konnten zahlreiche neue Erkenntnisse in Bezug auf psychiatrische Erkrankungen gewonnen werden. Eines dieser Verfahren ist das Diffusion Tensor Imaging oder DTI, welches es ermöglicht, Bewegungen von Wassermolekülen in Geweben zu untersuchen. Dieses Mittel ist dabei gut geeignet, die weiße Substanz des ZNS zu untersuchen. Im Vergleich von PatientInnenkollektiven mit gesunden Gruppen können pathologisch relevante Bereiche des ZNS aufgezeigt werden. Diese Arbeit setzt sich mit der Erfassung pathologischer Vorgänge des ZNS bei Menschen mit bipolar affektiver Störung mittels DTI auseinander. Die bipolar affektive Störung ist eine im Verlauf schwere, chronische, psychische Erkrankung, welche mit vielen negativen Effekten auf die PatientInnen sowie das Umfeld einhergeht. Die Ergebnisse der Literatur zeigen, dass vor allem interkortikale Assoziationsfasern, wie Corpus callosum (CC), Fasciculus longitudinalis superior (FLS) und Fasciculus uncinatus (FU), im Rahmen der Erkrankung Schaden nehmen. Weitere Faserzüge sind limbische und thalamokortikale Fasern, Gyrus cinguli (GC) und Projektionsfasern. Die beobachteten Veränderungen stimmen mit dem klinischen Bild der Erkrankung überein und erklären eine Vielzahl ihrer Symptome. Für die Ursachen der beobachteten Veränderungen des ZNS bei Erkrankten existieren bereits viele Erklärungsansätze (Genetik, Neurophysiologie, Psychopathologie), welche sich gegenseitig nicht ausschließen.

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