Selected Publication:
Bangerl, F.
Strukturiertes Follow-up von mit einem bioresorbierbaren Scaffold behandelten Koronar-PatientInnen – eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 93
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Toth-Gayor Gabor
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Zweiker Robert
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Bei der koronaren Herzkrankheit (akutes oder chronisches Koronarsyndrom) handelt es sich um eine der häufigsten kardiovaskulären Erkrankungen. Der medizinische Fortschritt führt zwar zu immer besseren Ergebnissen, jedoch sind auch der Medizin Grenzen gesetzt. Die immer ausgereifter werdenden implantierbaren Materialien und Verbesserungen der Techniken ermöglichen es, dass sowohl das Outcome, als auch die Lebensqualität der PatientInnen positiv beeinflusst wird. Eine dieser Neuerungen auf dem Gebiet der interventionellen Kardiologie stellt die Entwicklung von Stents aus bioresorbierbaren Materialien, sogenannte Scaffolds (Stützgeflechte zum Offenhalten von Gefäßen) dar.
Ziel der Arbeit war es, die Gruppen von PatientInnen nachzuverfolgen, welchen ein oder mehrere dieser bioresorbierbaren Scaffolds in eine oder mehrere Koronararterien implantiert wurden. Die Ereignisraten des Grazer Zentrums wurden ausgewertet und mit der Datenlage aus klinischen Studien verglichen.
Methoden: Es wurde untersucht, welche Scaffolds an der Grazer Universitätsklinik verwendet werden und wie sich Ereignisraten von PatientInnen im Vergleich zu den Ergebnissen aus klinischen Studien verhalten. Folgende drei bioresorbierbare Stents wurden im Zeitraum von Anfang 2015 bis Ende 2018 verwendet: das bioresorbable vascular scaffold- (BVS) System Absorb® des Unternehmens Abbott Vascular, DESolve® der Firma Elixir – Medical Coporation und Magmaris® der Firma Biotronik – excellence for life.
Die beiden Erstgenannten bestehen aus einem Poly-L-lactat Polymer, der letztgenannte Scaffold aus einer Magnesiumlegierung.
Die Ergebnisse aus den Studien wurden mittels Literaturrecherche erhoben und die Daten aus Graz mit Hilfe der Klinikdatenbank, sowie durch telefonische Interviews mit den PatientInnen nach vorab festgelegten Fragen zusammengefasst.
Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf den kombinierten Endpunkt kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt im Zielgefäß und Revaskularisation der Zielläsion gelegt, welche auch in den Studien als heranziehbare Aussage und Vergleichbarkeit unterstrichen wurden.
Ergebnisse: Es konnten alle PatientInnen (n=37) erfolgreich mit einem oder mehreren dieser drei bioresorbierbaren Scaffolds interveniert und der Blutfluss in den Koronararterien wiederhergestellt werden. Wie auch in den Studien, zeigte sich der gleiche zeitliche Verlauf bzgl. des benützten Materials. So wurde zu Beginn des Beobachtungszeitraums noch der später auch vom Markt genommene Scaffold Absorb® verwendet und anschließend fast ausschließlich die beiden Scaffolds Magmaris® und DESolve®.
Nach statistischer Auswertung der Daten aus dem Grazer Universitätsklinikum bzgl. des kombinierten Endpunkts, konnte in dieser Diplomarbeit gezeigt werden, dass die Komplikationsrate mit 8,11% im Vergleich zu den Studien Absorb II (5%), DESolve Nx (3,25%) und Biosolve III (6,7%) vergleichbar war.
Fazit: Nach Auswertung und Gegenüberstellung der Daten des LKH Graz mit den Studiendaten der Scaffolds, konnte gezeigt werden, dass sie hinsichtlich des kombinierten Endpunkts mit den internationalen Studien verglichen werden konnten und die Ergebnisse sich nur geringfügig unterschieden. Das minimale Abweichen kann auf eine viel geringere Teilnehmerzahl, sowie ein Zusammenführen aller Grazer Daten und Gegenüberstellen der einzelnen Studien zurückgeführt werden.