Gewählte Publikation:
Doppelhofer, K.
Dysathrie : Auswirkung auf die Versändigkeit durch die Anwendung nichtsprachlicher/mundmotorischer Übungen : eine Pilotstudie.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Donau-Universität Krems; 2018. pp.118.
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Pinter Daniela Theresia
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Nichtsprachliche Übungen sind oft Bestandteil in der Therapie der
Dysarthrie nach Schlaganfall, um die Verständlichkeit zu verbessern, allerdings
mangelt es an aktuell wissenschaftlichen Studien, welche die Wirksamkeit
nichtsprachlicher Übungen belegen.
Ziele: Ziel der durchgeführten Studie war einerseits zu untersuchen, ob eine 14-tägige
Intervention zur Verbesserung der Verständlichkeit bei PatientInnen mit Dysarthrie im
akuten Rehabilitationssetting durchführbar ist, andererseits sollte im Rahmen einer
Pilotstudie untersucht werden, ob der Einsatz von nichtsprachlichen motorischen
Übungen (NOSOMex) verglichen zur Standardtherapie tendenzielle Verbesserungen
der Verständlichkeit bewirken.
Methode: Im Rahmen dieser Studie wurden von 134 Patienten und Patientinnen mit
Dysarthrie, zehn Patienten und Patientinnen in einer pseudorandomisiert, kontrolliert
und einfach verblindet durchgeführten Pilotstudie einer 14-tägigen DysarthrieTherapie mit oder ohne nichtsprachlichen Übungen zugeteilt. Fünf Patienten und
Patientinnen wurden der Interventions- (Artikulationsübungen und nichtsprachliche
Übungen) und fünf Patienten und Patientinnen der Kontrollgruppe (reine
Artikulationsübungen) zugeteilt. Die Datenerhebung erfolgte mit dem Frenchay
Dysarthrie Assessment 2 vor Interventionsbeginn und nach acht Therapieeinheiten.
Ergebnisse: Eine 14-tägige Dysarthrie-Therapie zur Verbesserung der
Verständlichkeit bei Dysarthrie-PatientInnen ist im akuten Rehabilitationssetting
machbar. Die Pilotstudie ließ sich in der akuten Rehabilitationsphase neurologischer
Erkrankungen an sechs Patienten und Patientinnen vollständig umsetzen.
(Interventionsgruppe n=4, Kontrollgruppe n=2). Zu kurze Aufenthaltsdauer und
eingeschränkte körperliche und kognitive Belastbarkeit stellten die
Hauptausschlusskriterien dar. Beide Gruppen, unabhängig von der Intervention
konnten sich im Bereich Verständlichkeit signifikant verbessern (p= .042). Eine
Aussage, ob eine Intervention mit nichtsprachlichen Übungen im Vergleich zur
Intervention ohne nichtsprachliche Übungen, eine deutlichere Verbesserung bringt,
konnte aufgrund der geringen Stichprobe nicht getroffen werden.
Schlussfolgerung: Patienten und Patientinnen im akuten Rehabilitationsprozess
profitieren, unabhängig von der Intervention, hinsichtlich ihrer Verständlichkeit.
Weitere Studien mit höherer Stichprobenanzahl sind notwendig um die Wirksamkeit
von nichtsprachlichen Übungen in diesem Kontext zu untersuchen.