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Gewählte Publikation:

Sattler, MC.
Long-term low disability multiple sclerosis and motor function. The contribution of neuronal plasticity to functional preservation in MS: an fMRI study.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] University of Graz; 2015.
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Pinter Daniela Theresia
Altmetrics:

Abstract:
Höhere klinische Beeinträchtigungen bei Multipler Sklerose (MS) stehen nur teilweise in Beziehung mit höheren neuronalen Schädigungen. Adaptive funktionelle Mechanismen tragen zum Erhalt der neurologischen Funktionalität bei. In dieser Studie wurde überprüft, ob diese Mechanismen auch bei „Long-term low disability MS (LTLDMS)“, trotz hoher struktureller Schädigungen, eine Rolle spielen. Methode: 10 PatientInnen mit LTLDMS, 10 PatientInnen mit schubförmiger MS (RRMS), 9 PatientInnen mit sekundär progredienter MS (SPMS), 10 PatientInnen mit klinisch isoliertem Syndrom (CIS) und 32 gesunde Personen führten in einem 3T MR Scanner eine einfache motorische Aufgabe (aktive/passive Extension-Flexion des rechten Fußgelenks) durch. Die Aktivierungen wurden mittels funktioneller MRT registriert. Ergebnisse: Während der aktiven/passiven Bewegung hatten RRMS und SPMS, verglichen mit CIS und gesunden Kontrollen (HC), höhere Aktivierungen im primären sensomotorischen Kortex und Frontalcortex wie auch in zusätzlichen „nicht-primär-motorischen“ Arealen (Precuneus, Angular Gyrus, Gyrus Cinguli). LTLDMS zeigten nur in der passiven Bewegung höhere Aktivierungen, verglichen mit HC, im Frontal Pole, Superior Parietal Lobule und im Thalamus. HC und LTLDMS zeigten nie höhere Aktivierungen als RRMS und SPMS. Gruppenunterschiede in der passiven, verglichen mit der aktiven Bewegung, zeigten für RRMS und SPMS eine intensive und breite Rekrutierung von zusätzlichen „nicht-primär-motorischen“ (Frontal Pole, Gyrus Cinguli) und assoziativen Arealen (Precuneus). Diskussion: Die Ergebnisse sprechen für eine Variation der bewegungsassoziierten funktionellen Aktivierung in Abhängigkeit vom MS Phänotyp und Aufgabentyp. Sie betonen die Ähnlichkeit zwischen LTLDMS und gesunden Personen hinsichtlich der funktionellen Organisation. Erhaltene adaptive funktionelle Mechanismen bei LTLDMS tragen möglicherweise zu einer normalen funktionellen Organisation des Gehirns bei.

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