Gewählte Publikation:
Kaltenberger, V.
Korrelation des CT-graphisch gemessenen linksatrialen Volumens mit dem Outcome einer Pulmonalvenenisolation mittels Kryotechnik
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 65
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Scherr Daniel
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Vorhofflimmern stellt die häufigste kardiale Arrhythmie unserer heutigen Gesellschaft dar, ursächlich dafür werden unter anderem elektrischen Signale aus den Pulmonalvenen ge-nannt, welche eine organisierte Kontraktion der Vorhöfe verhindern. Die Symptomatik der Betroffenen reicht von kaum spürbaren Beschwerden bis hin zu schwerster Symptomen wie Dyspnoe, Palpitationen und reduzierte Belastungsfähigkeit. Eine Therapieoption stellt die Isolierung der Pulmonalvenen mittels Kryoablation dar. Bei langandauernden Episoden von Vorhofflimmern kommt es zu einer Erweiterung der Vorhöfe und zu einem Structural Remodelling. Die Fragestellung dieser Arbeit lautet: Bestimmen unter anderem diese Veränderungen den Erfolg einer Pulmonalvenenisolation mittels Kryotechnik?
Material und Methodik
Es werden insgesamt von 311 PatientInnen, welche im Zeitraum von Oktober 2012 bis Juli 2017 eine Pulmonalvenenisolation mittels Kryotechnik erhielten, die periinterventionellen Daten gesammelt und ausgewertet. Das linke Vorhofsvolumen wird mittels der zuvor angefertigten CT-Bilder ermittelt, weitere Parameter (BMI, EF, Komorbiditäten und Medikation, Generation des Kryoballons) werden aus angefertigten Aufzeichnungen übernommen.
Ein negatives Outcome ist definiert als Vorhofflimmerrezidiv (EKG, Kardioversion oder notwendiger Folgeeingriff), wobei eine Blanking-time von 3 Monaten eingehalten wird.
Ergebnisse
Insgesamt beträgt der Anteil der Männer 69,1% (215) und der Anteil der Frauen 30,9% (96), das Durchschnittsalter ist 59,8±10,2 Jahre. Paroxysmales VHF wird mit 84,89% (264) angegeben. Das durchschnittliche LAV liegt bei rund 112,5±36,3 ml (LAVI = 54,2±17,3 ml/m2). Bei einem Follow-Up von 41,1±16,0 Monate beträgt das positive Gesamt-Outcome 53,7% (167), das positive 1-Jahres-Outcome beträgt 77,7% (234). Der berechnete Youden-Index von 99,5 ml LAV stellt den Schwellenwert dar, welcher mit bester Sensitivität und Spezifität das Outcome widerspiegeln kann. Neben dem Vorhofsvolumen zeigt noch das Alter zum Zeitpunkt des Eingriffes einen signifikanten Effekt in Bezug auf das Outcome.
Diskussion
In dieser Studie kann nachgewiesen werden, dass das LAV einen maßgeblichen Einfluss auf das Outcome einer Pulmonalvenenisolation mittels Kryoablation hat. Dieses Wissen kann dazu beitragen, die Prognose und Indikation für eine solche Prozedur korrekt einzuschätzen.