Selected Publication:
Durnig, M.
Die präklinische medikamentöse Schmerztherapie bei ausgewählten Krankheitsbildern der Pädiatrie, Traumatologie und Inneren Medizin
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 61
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Beubler Eckhard
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Kargl Julia
- Altmetrics:
- Abstract:
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Einleitung: In der Tätigkeit als Notarzt und Notärztin ist man mit vielen Krankheitsbildern konfrontiert, die allesamt einen unterschiedlichen Schmerzcharakter und individuelle analgetische Bedürfnisse aufweisen. Ziel dieser Arbeit ist es anhand von Krankheitsbildern einen repräsentativen Überblick über die medikamentöse analgetische Therapie für das Trauma im Kindes-Jugendalter, Erwachsenenalter und für die Schmerztherapie akut internistischer Krankheitsbilder im präklinischen Notfallmedizinsetting zu schaffen.
Methoden: Diese Diplomarbeit erklärt sich als eine systematische Literaturrecherche über das Thema der Analgesie im ausgewählten präklinischen Setting, um als Notärztin/Notarzt die bestausgewählte Analgesie nach Evidenz, den empfohlen Leitlinien und klinischer Erfahrung zu treffen.
Ergebnisse und Diskussion: Die intranasale Applikation mittels Mucosal Atomization Device (MAD) von Esketamin, Midazolam oder Fentanyl bietet eine evidenzbasierte Möglichkeit für eine präklinische Überbrückung in der Notfallmedizin für pädiatrische PatientInnen. Alternativ ist der intraossäre (i.o.) Zugang mittels dem intraossären Gefäßzugang (EZ-IO®) ein völlig gleichwertiger Ersatz für den intravenösen (i.v.)- Zugang.
Sowohl Opioide als auch Esketamin zeigen eine vergleichbare Wirksamkeit bei einem präklinischen Trauma. Nach heutiger Sicht ist Esketamin bei Schädel-Hirn-Traumata (SHT’s) nicht mehr kontraindiziert, wenn für eine adäquate Beatmung gesorgt wird. Esketamin sorgt für eine gute Aufrechterhaltung des hämodynamischen Status und einer möglichen zerebroprotektiven Wirkung.
Bei starken ischämischen Schmerzen gelten Morphin und Fentanyl als gleichwertige therapeutische Option. Opioide sollen die Wirkung von P2Y12-Inhibitoren (Clopidogrel, Ticagrelor und Prasugrel) senken, sodass es zu einem frühen Versagen der Plättchenhemmung kommen kann. Die Spasmolyse mit Butylscopalamin oder Nitroglycerin bewähren sich auch im präklinischen Setting. Metamizol, Pethidin oder Paracetamol können additiv i.v. gegeben werden.