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Hermann, S.
Körperliche Aktivität und Sport während der Schwangerschaft (Untertitel: Unterschiedliche Auswirkungen auf den mütterlichen und fetalen Organismus)
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 124 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Desoye Gernot
Hiden Ursula
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund: Diese Diplomarbeit behandelt die Themen körperliche Aktivität und Sport, mit dem Fokus auf Schwangere und ihren Fetus, vor, während, in und nach der Schwangerschaft. Welche Konsequenzen körperliche Ertüchtigung auf den schwangeren Organismus und indirekt auf die Plazenta bzw. das Ungeborene haben, zeigen physiologische, endokrinologische und psychologische Auswirkungen aktueller Studienergebnisse auf. Die maternalen Folgen und die Adipositas von Frauen stehen dabei im Vordergrund und sollen Aufschluss bringen, damit eine frühzeitige Schwangerschaftsprävention für Mutter und Kind möglich ist. Weiters sollen dadurch bereits erkrankte Patientinnen bzw. Kinder und/oder pathologische Schwangerschaftsverläufe adäquat mit evidenzbasierter, moderner bzw. standardisierter Medizin versorgt werden können. In den 1980er Jahren wurde für Frauen sportliche Aktivität generell ein großes Thema und somit auch für die Schwangerschaft. Ab diesem Zeitpunkt waren Nutzen und Schaden für die mütterliche Gesundheit und die des Kindes eine wichtige Aufgabe. Methoden: Die verwendete Methode ist die Literaturrecherche, dabei wurden internationale Studienergebnisse retrospektiv zusammengefasst, gegenübergestellt und ausgewertet. Die Quellen wurden aus der biomedizinischen Datenbank PubMed, deutsch- und englischsprachiger Fachliteratur bezogen und daraus genau zitiert. Die Bücher stammen zum Teil aus der Bibliothek der Medizinischen Universität Graz und aus dem privaten Besitz der Autorin. Anfallende Kosten für etwaige PubMed-Artikel wurden dabei von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe übernommen, die meisten davon sind aber freizugängliche Dateien. Diese rezente Übersichtsarbeit, gendergerecht und mit Rücksicht auf das biopsychosoziale Modell erstellt, wurde im Harvard Style und in deutscher Sprache verfasst. Ergebnisse: Die Erkenntnisse zeigen sowohl positive als auch negative Folgen auf den weiblichen Organismus, das Hauptaugenmerk ist dabei auf adipöse und gravide Frauen und ihre Kinder gelegt. Die Physiologie und das Endokrinum werden dabei genauer behandelt, wobei beim zweiteren für das Thema relevante Zytokine (Myokine/Adipokine) mit ihrer Wirkung beschrieben werden. Einzelne Studien, gesucht innerhalb des Zeitraums von 1965 bis einschließlich 2018, wurden dafür analysiert, beschrieben und auch mit dazugehörigen Bildern und Tabellen erklärt. Es folgt daraus, dass physische Aktivitäten, je nach körperlicher Fitness, Gesundheitszustand und Schwangerschaftsverlauf der werdenden Mutter individuell abgestimmt werden muss, um erfolgreich, speziell Diabetes und Adipositas, vorzubeugen oder bereits zu therapieren. Inaktive Schwangere sollen zur regelmäßigen moderaten Bewegung motiviert werden, weil Frauen mit höherem Aktivitätslevel deutlich von Vorteilen profitieren. Schlussfolgerungen: Insgesamt kann gesagt werden, dass körperliche Aktivität im Grunde größtenteils positive Aspekte, wie auch bei einem nichtschwangeren Organismus, zur Gesundheit einer schwangeren übergewichtigen Frau und ihres Kindes beiträgt. Besonders hinsichtlich (Gestations-) Diabetes und Adipositas ist Bewegung, neben einem gesunden, ausgewogenen Ernährungskonzept, eine sehr erfolgreiche Behandlungsmethode. Dabei muss aber die Schwangere genau untersucht werden, ob sie zum Zeitpunkt der Schwangerschaft inaktiv, bereits aktiv oder es weiterhin ist, denn bei pathologischen Schwangerschaftsverläufen empfehlen aktuelle Leitlinien relative, absolute Kontraindikationen, in Bezug auf Art der Belastung, Dauer und Intensität genommen, oder auch eine komplette Vermeidung von Aktivitäten zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit bzw. die ihres Ungeborenen. Abschließend kann gesagt werden, dass es im Hinblick auf adipöse Schwangere und indirekt auf den Feten noch zu wenige Studien gibt, um signifikante Aussagen oder exaktere Trainingsempfehlungen zu geben.

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