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Gewählte Publikation:

Brandstetter, N.
Entwicklung der mechanischen Kreislaufunterstützung im Bereich der linksventrikulären Assist Devices Historie und Ausblick
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Wasler Andrae
Yates Ameli
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die chronische Herzinsuffizienz stellt aufgrund ihrer hohen Morbidität und Mortalität ein großes Problem für die Gesundheitssysteme weltweit dar. Durch die demographische Entwicklung mit einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung und durch verbesserte Therapiemöglichkeiten erreichen immer mehr Betroffene das Endstadium der Erkrankung, die terminale Herzinsuffizienz. In dieser fortgeschrittenen Phase, in der konventionelle Therapieformen nicht mehr ausreichen, ist eine Herztransplantation oder der Einsatz einer mechanischen Kreislaufunterstützung notwendig. Diese Diplomarbeit soll die Entwicklung der mechanischen Kreislaufunterstützung, vor allem im Bereich der linksventrikulären Assist Devices (LVAD) beleuchten und einen Überblick über die verschiedenen Systeme und ihre Eigenschaften geben. Methodik: Diese Arbeit wurde im Rahmen einer ausführlichen Literaturrecherche erstellt. Als Quellen wurden vorwiegend E-Books und Journal-Papers aus elektronischen Datenbanken wie PubMed und Google Scholar herangezogen. Ergebnisse: Aufgrund der geringen Verfügbarkeit an Spenderorganen für die Herztransplantation entwickelte sich als Alternative die mechanische Kreislaufunterstützung. Das erste Ventrikuläre Assist Device (VAD) wurde bereits vor der Durchführung der ersten Herztransplantation in den 1960er-Jahren eingesetzt. Ursprünglich nur zur kurzfristigen Überbrückung gedacht, wurden die Unterstützungssysteme konsequent weiterentwickelt. Das Ergebnis dieser Arbeit waren die Geräte der ersten Generation mit pulsatilem Blutfluss. In den 1990er-Jahren kam es zur Entwicklung von kleineren VADs mit kontinuierlichem Fluss und zum Anstieg der Implantationszahlen. Anhand der REMATCH-Studie konnte 2001 die Überlegenheit der VAD-Therapie in der Langzeitanwendung im Vergleich zur medikamentösen Therapie bei terminaler Herzinsuffizienz belegt werden. Seitdem kam es zur Entwicklung immer besser werdender Unterstützungssysteme. Mit der heute verwendeten dritten Gerätegeneration können inzwischen ähnlich gute Einjahresüberlebensraten wie mit der Herztransplantation erzielt werden.   Diskussion und Konklusion: Im Vergleich der Systeme überwiegen klar die Vorteile der kontinuierlichen Flusspumpen bzw. der Geräte der dritten Generation. Diese weisen ein besseres Überleben bei gleichzeitig geringeren Komplikationsraten auf. Trotz dieser positiven Ergebnisse ist die Anzahl an unerwünschten Ereignissen nach wie vor hoch und eine weitere Entwicklung muss erfolgen, um die Etablierung der LVAD-Therapie als Alternative zur Herztransplantation zu fördern.

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