Gewählte Publikation:
Heinschink, J.
Der Verlauf von Schwangerschaften der Hochrisiko-Gruppe für die Entwicklung einer Präeklampsie unter Berücksichtigung der Biomarker
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 71
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Cervar-Zivkovic Mila
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Stern Christina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Bei Präeklampsie (PE) handelt es sich um eine Schwangerschafts-Erkrankung mit hoher mütterlicher und kindlicher Mortalität. Die Früherkennung von PE ist essentiell, um das mütterliche und kindliche Outcome zu verbessern. Es gibt Ansätze Screening-Methoden zu etablieren, die im zweiten Trimester die Prädiktion von PE ermöglichen. Ziel dieser retrospektiven Analyse ist es zu untersuchen, ob mit Hilfe des ausgewählten Schemas des Zweittrimester-Screenings eine Vorhersage zum Outcome von Risiko-Schwangerschaften bezüglich PE getroffen werden kann.
Methoden: Ein Hochrisiko-Kollektiv wurde einem Zweittrimester-Screening unterzogen. Das Screenings wurde als positiv gewertet, wenn eines der folgenden diagnostischen Ergebnisse zutraf: ein pathologisches dopplersonographisches Signal der Uterinarterien, eine sFlt-1/PlGF-Ratio ≥85 oder hypertonische Blutdruckwerte. Je nach Resultat des Screenings wurden 2 Gruppen gebildet und diese auf signifikante Unterschiede des Auftretens von adverse pregnancy outcome (APO) verglichen. In zweiter Instanz wurde noch der Einfluss der Aspirin-Prophylaxe auf das Outcome der Patientinnen untersucht.
Ergebnisse: Von den 197 analysierten Patientinnen hatten 60 ein negatives Zweittrimester-Screening und 137 ein positives. Die Frauen mit negativem Screening wiesen zu 21,7% ein APO auf, jene mit positivem Screening zu 32,1%. Es konnte kein signifikanter Unterschied in APO zwischen den beiden Gruppen gefunden werden (p-Wert=0,172). Ebenso wenig konnte ein relevanter Einfluss der ASS-Prophylaxe auf den Schwangerschaftsverlauf nachgewiesen werden.
Diskussion/Conclusio: Es konnte mittels des Zweittrimester-Screenings keine signifikante Abschätzung des Schwangerschaftsoutcomes in Hinblick auf PE getroffen werden. Dies traf auch dann zu, wenn der Einfluss der unterschiedlichen Verteilung der ASS-Prophylaxe innerhalb der Gruppen ausgeschaltet wurde. So ist davon auszugehen, dass sich das angewandte Schema des Screenings zur Früherkennung der PE im gewählten Kollektiv nicht eignet. Weitere Studien sind notwendig, um in Zukunft eine standardisierte Herangehensweise an das Zweittrimester-Screening entwickeln zu können.