Gewählte Publikation:
Koch, E.
Melatonin bei chronischem Schmerz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 51
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Bornemann-Cimenti Helmar
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Therapie bei unterschiedlichen Krankheitsbildern chronischer Schmerzen gilt bis heute oft als unzufriedenstellend. Das Neurohormon Melatonin stellt mit seiner Verabreichung v.a. in Tierstudien einen neuen Ansatz dar, wie Schmerzen mit geringen Nebenwirkungen verbessert werden können. Bezüglich chronischen Schmerzen gibt es bis heute noch keine systematische Übersichtsarbeit.
Aufgaben: Diese Diplomarbeit hat das Ziel, eine Übersicht über die Auswirkung von Melatoninpräparaten auf chronischen Schmerz unterschiedlicher Art bei erwachsenen und pädiatrischen PatientInnen zu geben und auch den Einfluss der Verabreichung auf deren Analgetikabedarf aufzuzeigen.
Die Erwartungshaltung, dass die Einnahme des Hormons auf chronische Schmerzen einen positiven Einfluss hat, soll in dieser Arbeit bestätigt oder widerlegt werden.
Methoden: Für diese Übersichtsarbeit wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Daten wurden mittels Titel-, Abstract- und Volltextscreening extrahiert und folgend im Vergleich bezüglich der Möglichkeit einer Therapie bei chronischen Schmerzen interpretiert und diskutiert.
Ergebnisse: Aus dieser Arbeit ist ersichtlich, dass Melatonin bei Erwachsenen eine gute Evidenz als Therapieansatz bei chronischen Schmerzen hat. Das Hormon ist v.a. als additive Therapie sowie als Monotherapie zur Reduktion bereits chronischer Schmerzen geeignet und weist ein sehr gutes Nebenwirkungsprofil auf.
Diskussion: Melatonin könnte mit seinem guten Wirkerfolg bei chronischen Schmerzen und auch seinem positiven Effekt auf die Reduktion des üblichen Analgetikabedarfs aufgrund der geringen Nebenwirkungen zukünftig öfter therapeutisch zum Einsatz kommen. Folglich könnten so auch Nebenwirkungen vermindert werden, welche durch Analgetika verursacht werden. Weitere klinische Studien zur besseren Aussage und zum Vergleich der Beeinflussung von Melatonin bei Kindern und Jugendlichen mit allen Altersgruppen sind notwendig. Potentielle Forschungsgegenstände der Zukunft hinsichtlich der Melatoninwirkung könnten die effektivste Dosierung und Einnahmeform abhängig von den verschiedenen chronischen Schmerzbildern sein.