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Sternad, J.
Der Vitamin D-Spiegel als Prädiktor für das Auftreten von atrialen Hochfrequenzepisoden bei PatientInnen mit chronischer Herzinsuffizienz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 74 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Manninger-Wünscher Martin
Scherr Daniel
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Chronische Herzinsuffizienz (CHF) ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von Vorhofflimmern (AF). Rezente Studien haben gezeigt, dass ein niedriger 25-hydroxyvitamin D (25(OH)D) Spiegel mit der Präsenz von AF assoziiert ist und eine mögliche Rolle in der Pathogenese spielt. In dieser Studie untersuchten wir den Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin D-Spiegel und der Prävalenz von AF bei PatientInnen mit CHF. Methoden: Die TeilnehmerInnen der prospektiven single-center Kohortenstudie „Role of Comorbidities in Chronic Heart Failure” (RoC-HF) (Registrierungsnummer NCT02922478) wurden zwischen September 2016 und Dezember 2018 eingeschlossen. Haupteinschlusskriterien waren Alter über 18 Jahren, NYHA Stadium II-IV, chron. Herzinsuffizienz mit einer linksventrikulären Auswurffraktion unter 50%, laufende Herzinsuffizienztherapie lt. aktuellen Leitlinien der europäischen Gesellschaft für Kardiologie und das Einverständnis zur Teilnahme. Die Blutproben wurden nach einer nächtlichen Fastenperiode abgenommen und die verwendeten Laborparameter wurden sofort ausgewertet. Die bereits stattgehabten Device-Nachsorgen wurden herangezogen um auf das Auftreten von atrial high rate Episoden (AHRE), welche länger als 30 Sekunden andauerten und innerhalb eines Jahres vor der Blutabnahme auftraten, zu screenen. Ergebnisse: Wir schlossen 146 PatientInnen (Durchschnittsalter 66 ± 10 Jahre, 77,4% Männer) ein. Alle Daten waren von 146 PatientInnen verfügbar, 61% von diesen hatten eine dilatative Kardiomyopathie und 54 (37%) hatten eine ischämische Kardiomyopathie. CRT-D Devices waren in 86 PatientInnen implantiert (59%), Ein- oder Zweikammerdefibrillatoren hatten 54 PatientInnen (37%), die übrigen PatientInnen hatten einen Schrittmacher oder einen CRT-Schrittmacher. Der mittlere 25(OH)D- Spiegel war 23,24 ±13,7 ng/ml. AHRE traten bei 73 von 103 PatientInnen auf (71%). Es gab keine signifikanten Unterschiede in PatientInnen mit AHRE verglichen zu den PatientInnen ohne AHRE in Bezug auf weibliches Geschlecht (p=0,529). Jedoch hatten PatientInnen mit AHRE ein signifikant höheres Durchschnittsalter (p=0,000005) und eine signifikant höhere NT-proBNP Konzentration (p=0,017) als PatientInnen ohne AHRE. PatientInnen mit AHRE hatten keinen signifikant niedrigeren 25(OH)D-Spiegel als PatientInnen ohne AHRE (24,6 ± 15 ng/ml vs. 20,3 ± 9,3 ng/mL, p=0.323). Weiters hatten PatientInnen mit AF keinen signifikant niedrigeren 25(OH)D-Spiegel als PatientInnen ohne AF (p=0,105). Conclusion In dieser Studie mit 146 HF PatientInnen, ein Screening der Device-Nachsorgen ergab keine statistisch signifikante Assoziation, zwischen einem niedrigen Spiegel von 25(OH)D und dem Auftreten von AHRE und AF. Vitamin D kann jedoch von vielen Faktoren beeinflusst werden. Weitere Untersuchungen sind notwendig um diese Faktoren und deren Einfluss auf den Vitamin D-Spiegel bei PatientInnen mit HF zu identifizieren.

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