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Lamprecht, P.
ZUSAMMENHANG ZWISCHEN VERLETZUNGS- UND ÜBERLASTUNGSSCHÄDEN MIT DEM FITNESSLEVEL IN MANNSCHAFTS- UND EINZELSPORTARTEN
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 131
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Schober Peter
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Windhaber Jana Maria
- Altmetrics:
- Abstract:
- Inhalt: Funktionelle Störungen können Schäden an der Anatomie zur Folge haben. Der Functional Movement Screen (FMS) ist ein Beurteilungs- und Bewertungssystem, das anhand von sieben Tests, welche fundamentale Bewegungsmuster enthalten, die Mobilität, Stabilität und koordinativen Fähigkeiten einer Person beurteilt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Defizite bei diesen Übungen mit einem erhöhten Verletzungs- und Überlastungsrisiko einhergehen und sich negativ auf die Effektivität des Trainings und die sportartspezifische Leistungsfähigkeit auswirken. Der zweite entscheidende Faktor für die Prävention von Verletzungen und Überlastungsschäden ist eine optimale Ausdauerleistungsfähigkeit. Sie ist die entscheidende Voraussetzung für eine gute und rasche Regenerationsfähigkeit, welche die Häufigkeit von ermüdungsbedingten Verletzungen und Überlastungsschäden minimiert.
Studiendesign: Prospektive Pilotstudie
Material und Methoden:
Anamnese: Alter, Geschlecht, Gewicht, Größe, Trainingsanamnese, Verletzungsanamnese.
Messungen: Caliper für Körperfett, Spiroergometrie mit Laktatmessungen, FMS Testkit, konventionelle Muskelfunktion.
ProbandInnen: 254 jugendliche AthletInnen im Alter zwischen 11 und 18 Jahren aus folgenden Sportarten: American Football, Badminton, Eislaufen, Fechten, Fußball, Golf, Gymnastik, Handball, Karate, Judo, Klettern, Mountainbike, Reiten, Voltigieren, Ski Alpin, Schwimmen, Snowboard, Rennrad, Tennis, Triathlon, Wasserball, Wasserspringen. Die Aufteilung erfolgte in Gruppen mit Einzel- und Mannschaftssportarten, sowie nach Altersgruppen (<15 und >15). Außerdem wurden die Ergebnisse geschlechtergetrennt ausgewertet.
Zielgrößen:
Hauptzielgrößen: Häufigkeiten von Verletzungen und Überlastungsschäden (Art, Lokalisation, Ursache).
Nebenzielgrößen: FMScs, aerobe Kapazität, VO2max/kg.
Ergebnisse: Die VO2max scheint einen Einfluss auf die Häufigkeit von Verletzungen und/oder Überlastungsschmerzen zu haben. In Mannschaftssportarten zeigten unverletzt, bzw. schmerzfrei gebliebene Burschen unter 15 Jahren signifikant höhere VO2max Werte (56,47 ml/kg) im Vergleich zu den verletzten (52,58 ml/kg) Mannschaftssportlern (p=0,04). Außerdem wurden Korrelationen (p=0,01) zwischen der Anzahl an Überlastungsverletzungen und dem Trainingsumfang in den Gruppen <15, weiblich, Mannschaftssport und <15, weiblich, Einzelsport gefunden. Das bedeutet, je höher der Trainingsumfang in der Gruppe <15, weiblich, Mannschaftssport war, desto wahrscheinlicher verletzten sich die Probandinnen dieser Gruppe. Im Gegensatz dazu die Gruppe <15, weiblich, Einzelsport: Je höher der mittlere Trainingsumfang, desto weniger Verletzungen, bzw. Überlastungsschmerzen wurden erhoben.
Conclusio: Eine höhere VO2max/kg bei den Mannschaftssportlern unter 15 Jahren geht mit weniger Verletzungen einher. Weiters wurde kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem FMScs und der Häufigkeit von Verletzungen und/oder Überlastungsschmerzen gefunden.